Mehr Sicherheit für Öffi-Fahrer und –Lenker

Falschparker machen vor allem auf den Bim-Linien 5, 37, 40, 41, 42 und 49 Probleme. (Archivbild)
Ausbau der Videoüberwachung - Betriebsrat zeigt sich skeptisch.

Ein Fünf-Punkte-Programm soll künftig für mehr Sicherheit in den Wiener Öffis sorgen. Anlass ist eine Reihe von gewaltsamen Übergriffen auf das Fahrpersonal der Wiener Linien, die in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen sorgten. Mitte April etwa wurde ein Lenker der Straßenbahnlinie 60 von einem Jugendlichen mit einem Schlagstock attackiert und am Kopf verletzt. Aus Protest hielten die Personalvertreter am 23. April eine Betriebsversammlung ab.

Jetzt reagieren die zuständige Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) und Wiener Linien: So werden die Fahrerkabinen für den älteren Straßenbahn-Typ „E2“ verbessert. Der Lenkerplatz wird mit einer erhöhten Glaswand ausgerüstet, wie es sie etwa in den modernen Niederflur-Bims vom Typ ULF bereits gibt. 120 Garnituren sind davon betroffen.

Videoüberwachung

Außerdem wird die Videoüberwachung ausgebaut. Umfasst sind davon neben den „E2“-Gefährten auch ältere ULFs. Bis Ende 2016 soll es in mehr als 60 Prozent aller Straßenbahnen dann Kameras geben.

Ähnlich die Situation bei den Bussen. 2016 soll dort der Anteil der Fahrzeuge mit Videoüberwachung 75 Prozent betragen, wobei der Prozentsatz vor allem durch die Modernisierung der Flotte (mittels neuer Mercedes-Busse mit Kameras, Anm.) erhöht wird.

Generell soll in den Abend- und Nachtstunden vorzugsweise neues Wagenmaterial eingesetzt werden. Zudem gibt es laut Wiener Linien Gespräche über eine Videoüberwachung bzw. eine verbesserte Beleuchtung bei den Endstellen.

Die Umsetzung des gesamten Pakets dürfte rund zwei Millionen Euro kosten, hieß es am Mittwoch.

Einige Maßnahmen, die im Vorfeld diskutiert wurden, werden nicht kommen. So ist etwa nicht geplant, das Personal mit Pfefferspray auszurüsten.

Man sei gegen „Rambovorschläge“ und wolle kein Klima der Angst, betont Brauner. Auch der Einsatz von mehreren Fahrern in einem Bus bzw. einer Garnitur sei nicht finanzierbar.

Der Betriebsrat wertete die gestrige Präsentation prompt auch nur als „Schritt in die richtigste Richtung“. Die Forderungen seien aber „bei Weitem“ noch nicht erfüllt.

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