MaHü: 13A wird samstags zweigeteilt

Bus, Mariahilfer Straße, Fußgängerzone
Wiener Linien reagieren auf massive Proteste der Buslenker.

Die Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße ist erst wenige Tage alt – schon ist eine erste größere Nachjustierung erforderlich. Von nun an wird die Buslinie 13A an Samstagen zweigeteilt geführt. Wie an den Einkaufssamstagen vor Weihnachten verkehrt sie dann nur zwischen Hauptbahnhof und Neubaugasse bzw. zwischen Alser Straße und Siebensterngasse. Das sei das Ergebnis einer Sitzung zwischen Vertretern der Stadt und den Verkehrsbetrieben, teilten die Wiener Linien am Montagnachmittag mit. Mit der neuen Linienführung, die für die Busbenutzer erhebliche Einschränkungen mit sich bringen, reagieren die Verkehrsbetriebe auf die Sicherheitsbedenken der 13A-Chauffeure. Sie müssen seit Freitag zwischen Neubau- und Kirchengasse durch die neue Fußgängerzone fahren. Immer wieder gehen Passanten die rot eingefärbte Busspur entlang, obwohl das verboten ist. Nur das Queren ist erlaubt.

Gefährliche Szenen

„Wer am vergangenen Samstag vor Ort war, hat gesehen, dass da einfach kein Bus durchfahren kann. Passiert ist zum Glück nichts, aber es gab Situationen, wo es sehr knapp war“, schildert Leopold Wurm, Betriebsrat bei den Wiener Linien. Er ist einer der schärftsten Kritiker der bisherigen Linienführung. Mit ihr war auch die Geschäftsführung der Wiener Linien nie restlos einverstanden.

Mit der jetzt gefundenen Lösung kann der streitbare Betriebsrat „für’s erste einmal leben. Wenn es notwendig ist, werden wir aber noch nachbessern müssen“. Soll heißen: Bei zu vielen Fußgängern in der Busspur könnte der 13A auch an Donnerstagen oder Freitagen zweigeteilt werden. Wurm: „Wenn Gefahr in Verzug ist, werden wir sofort reagieren.“
Eines ist für Wurm aber klar: „Eine geteilte Linienführung kann auf Dauer kein vorrangiges Ziel sein.“ Er pocht daher weiterhin auf eine neue Route für den 13A Richtung Norden. Mit Hilfe einer Einbahn-Ampellösung könnte er etwa durch die Neubaugasse geführt werden.

Der aktuellen Kompromisslösung war am Montag eine scharfe Drohung des Betriebsrats vorangegangen: Am Vormittag stand kurzfristig sogar eine – zumindest vorübergehende – Einstellung des 13A im Raum: Sollte es zu keiner Änderung der Linienführung kommen, werde man in den kommenden Tagen eine Betriebsstellenversammlung abhalten, kündigte der Betriebsrat an. Bis Mittag wäre dann der Betrieb des 13A eingestellt gewesen. Völlig vom Tisch ist dieses Szenario noch nicht. „Den Vorab-Beschluss für die Versammlung gibt es ja noch. Und wir werden sie auch abhalten, sollte man uns im Regen stehen lassen“, sagt Wurm.

Infos vor Ort

Neben der neuen Linienführung wurde am Montag eine weitere Maßnahme vereinbart: Ab Dienstagmorgen wird zusätzliches Info-Personal der Stadt in die Mariahilfer Straße geschickt. Es soll mit Foldern die Passanten darauf aufmerksam machen, dass das Entlanggehen auf der Busspur nicht erlaubt ist.

KURIER-Stadtgespräch: Die Fuzo Mariahilfer Straße im Praxistest. Wir diskutieren weiter: Am Freitag, 23. 8, um 12.30 Uhr vor der Mariahilfer Kirche. Partner ist der ORF.

www.kurier.at/stadtgespraeche

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Als 2011 die ersten Pläne für die Fußgängerzone im Verkehrstadtratsbüro gewälzt wurden, wusste man schon um das Problem: „Der 13A muss zwischen Neubaugasse und Kirchengasse auf der Mariahilfer Straße fahren“, sagte der Franz Kainnacher, Koordinator des Umbaus, im Mai 2011 zum KURIER. Seitdem wurden Bürger befragt, Verkehrslösungen für die Bezirke ausgetüftelt und Begegnungszonen für die Randbereiche geplant. Doch für den 13A fühlte sich die Politik lange Zeit nicht zuständig.

Im Mai 2012 warnten die Wiener Linien, dass der 13A durch die Fußgängerzone fahren müsse und es dabei zu Problemen kommen könnte. Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen mit dem 1A, der bis 2009 durch die Fußgängerzone am Graben fuhr und dessen Streckenführung nach mehreren Vorkommnissen geändert werden musste.
Im Juli 2012 versuchten die Wiener Linien dann eine andere Streckenführungen ins Gespräch zu bringen. Ohne Erfolg. Die Linienführung blieb bestehen, bauliche und farblichen Maßnahmen wurden allerdings versprochen.

Noch im Mai 2013 wusste man nicht, wie diese aussehen würden. Im Juni sickerte dann durch, dass die Busspur rot eingefärbt wird. Parallel dazu wurden in Verhandlungen mit den Wiener Linien weitere Absicherungen vereinbart.

Im Juli platzte dann Leopold Wurm, Betriebsrat der Wiener Linien der Kragen. Er prangerte im KURIER die fehlenden Sicherheitsmaßnahmen an, sammelte 400 Unterschriften von besorgten Buslenkern. „Muss es erst Verletzte geben, bevor man uns ernst nimmt?“, fragte Wurm damals. Die Stadt reagierte nicht. Erst als im August, kurz vor dem Start des Probebetriebs erstmals mit der Einstellung des Busverkehrs gedroht wurde, lenkte die Stadt ein. Über Nacht wurden kurz vor dem Start der Fußgängerzone zusätzliche Sitzbänke aufgestellt, die verhindern sollten, dass Fußgänger auf die Busspur gelangen. Der Erfolg der Aktion blieb in den ersten Tagen bescheiden.

Man nehme eine Einkaufsstraße, verbanne daraus teilweise den Autoverkehr und vermarkte das als Fußgängerzone, die keine ist. Das ist die Strategie der Wiener Planungsstadträtin Maria Vassilakou in Sachen Mariahilfer Straße.

Was auf Wiens wichtigster Einkaufsstraße erprobt wird, ist ein lebensgefährliches Experiment. Denn im Gegensatz zur Kärntner Straße, die den Fußgängern vorbehalten ist, wurde Platz geschaffen – für städtische Autobusse, Taxis, Radfahrer, Skateboarder und in den Randzonen auch für Autos.

Um Ordnung ins vorprogrammierte Chaos zu bringen, wurde im Herzen der neuen Fuzo eine rote Busspur installiert. Dort zeigt sich die Gefährlichkeit dieses Experiments. Im Bereich der roten Spur herrscht Kollisionsgefahr pur.

Die Buschauffeure wollen da nicht mehr mitspielen. Zu Recht.

Stellt sich nur noch die Frage, ob die Vizebürgermeisterin mit ihren Planungs- und Verkehrsabteilungen das Chaos bewusst in Kauf genommen hat. Oder findet hier ein naives und zugleich gefährliches Experiment statt?

Wie viele Verkehrsteilnehmer verträgt eine Fuzo? Im Sinne der Sicherheit gehört diese Frage geklärt. Nicht nach dem ersten Unfall – sondern jetzt.

Der KURIER bleibt dran. Dem heißen Thema „Fußgängerzone Mariahilfer Straße“ widmen wir ein weiteres Stadtgespräch, diesmal mit Unterstützung des ORF Wien.

MaHü: 13A wird samstags zweigeteilt
Wir laden Sie herzlich ein, mitMartina Salomonund Elisabeth Vogel (ORF Wien) ein Resümee über die Erfahrungen der ersten Woche nach Beginn des Probebetriebs der Fußgängerzone Mariahilfer Straße zu ziehen. Was hat sich bewährt? Wo gibt es Probleme? Am Podium stehen BV Thomas Blimlinger, BV Renate Kaufmann und der Obmann des Vereines „Kaufleute der Mariahilfer Straße“ , Walter Bachofner den Fragen aller interessierter WienerInnen eine Stunde lang Rede und Antwort.

Wann: 23. August 2013, 12:30 bis 13:30 Uhr
Wo: Vorplatz der Mariahilfer Kirche, Ecke Barnabitengasse, 1060 Wien
Bei Schlechtwetter: Haydn-Kino, Mariahilfer Straße 57, 1060 Wien
Eintritt frei!

Alles über die KURIER Stadtgespräche lesen Sie hier: kurier.at/stadtgspraeche oder auf facebook.com/WienerStadtgespraeche.

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