Luchs-Zwillinge zeigten sich Besuchern

Geboren wurden die beiden Luchs-Babys im Tiergarten Schönbrunn bereits Anfang Juni, doch erst jetzt "präsentierte" das Weibchen ihren Nachwuchs. Am 5. Juni kamen die Zwillinge zur Welt, ihre Mutter trug die Neugeborenen dann jedoch in eine nicht einsehbare Hütte. "Dort hat die Luchs-Mutter ihre beiden Jungtiere die letzten zwei Wochen aufgezogen", berichtet Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Lediglich 300 Gramm waren die Jungtiere schwer und blind. Mittlerweile haben die Luchs-Zwillinge ihre Augen geöffnet und erste Ausflüge aus der Hütte unternommen.

Erst drei Mal hat es bei den Luchsen Nachwuchs gegeben, entsprechend groß ist die Freude im Tiergarten. Die letzte Nachzug liege bereits neun Jahre zurück, heißt es. Das letzte Jungtier lebte bis Februar mit seinem Vater im Tiergarten. Dann gab es im Rahmen des Europäischen Zuchtbuches einen Austausch: Die Männchen wurden an den ungarischen Zoo Szeged abgegeben. Mitte März zog dann ein Luchs-Pärchen in Schönbrunn ein - das sich hier sichtlich wohl fühlt. Bei den beiden dürfte es sofort gefunkt haben, berichtet Schratter. Das Geschlecht der Jungtiere ist noch nicht bekannt, die Mutter kümmert sich rührend um die Kleinen.

Samtpfote mit Pinselohren

Geschützte Tierart

Laut Tiergarten ist die Zucht von Luchsen von großer Bedeutung. 1892 galt der Luchs in Österreich als ausgerottet. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurden Tiere aus Zoos und Wildparks angesiedelt, einige wanderten aus Nachbarländern ein. Der Luchs ist EU-weit streng geschützt. Schratter: „Trotz dieser Schutzmaßnahmen ist sein Vorkommen in allen Alpenländern gering und die wenigen Populationen sind meist isoliert. Daher zählt der Luchs hierzulande nach wie vor zu den seltensten Säugetieren, deren nachhaltiger Bestand keineswegs gesichert ist.“