Laufhaus neben Volksschule erregt die Gemüter

Besorgte Anrainer und die Bezirks-FPÖ machen gegen das gelbe Laufhaus im Bildhintergrund mobil.
FPÖ und Bewohner des Stuwerviertels steigen gegen das neue, unauffällige Bordell auf die Barrikaden.

Die dezente gelbe Fassade sieht aus wie frisch gestrichen, hinter weißen Fenstergittern verwehren Milchglasscheiben jeden Einblick. Hinge da nicht ein kleines Schild mit den Öffnungszeiten an der Eingangstür, ließe nichts darauf schließen, dass das Gebäude an der Ecke Max-Winter-Platz/Wolfgang-Schmälzl-Gasse seit März ein Laufhaus beherbergt.

Einigen Bewohnern des Stuwerviertels steigt angesichts des neuen Etablissements trotzdem die Zornesröte ins Gesicht. Nicht zuletzt, weil es unmittelbar neben einer Volks- und einer Neuen Mittelschule eröffnet wurde.

Den Freiheitlichen reicht's

Für FPÖ-Bezirksparteichef Wolfgang Seidl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: „Wir haben das Problemgebiet Praterstern, den Drogen-Hotspot in der Venediger Au, nach wie vor illegale Straßenprostitution sowie etliche Bordelle im Stuwerviertel – und jetzt auch noch ein Laufhaus mitten im Wohngebiet. Es reicht.“

Anrainerin Yvonne Götz schlägt in dieselbe Kerbe: „Kinder sollten in einer Umgebung aufwachsen, in der nicht an jeder Ecke ein fragwürdiges Etablissement steht. Neben einer Schule ist definitiv kein gut gewählter Standort“, meint die 26-Jährige. Martina Ebner (24) überlegt gar, aus dem Stuwerviertel wegzuziehen.

"Das Laufhaus fällt nicht auf"

In besagter Schule hat man mit den neuen Nachbarn zwar auch keine Freude. „Aber eigentlich merkt man die Anwesenheit des Laufhauses nicht“, sagt eine Lehrerin, die anonym bleiben möchte.

Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SP) bestätigt das: „Bis jetzt gab es keine Auffälligkeiten.“ Prinzipiell lehne die Bezirksvertretung das Bordell am konkreten Standort zwar ab, Einflussmöglichkeiten habe man aber keine. Die Bewilligung von Prostitutionslokalen obliegt nämlich der Polizei.

Dort hatte man keine andere Wahl, als das Laufhaus zu genehmigen, betont Wolfgang Langer, Leiter der Meldestelle für Prostitutionsangelegenheiten. „Der Betreiber hält alle Auflagen ein. Von außen ist das Gebäude nicht als Bordell erkennbar, es gibt einen Sichtschutz und das Gebäude erfüllt alle feuer- und baupolizeilichen Auflagen.“

Zudem führe man regelmäßig Kontrollen durch. Und bis dato habe es keinerlei Beschwerden gegeben.

Kommentare