Kritik an ÖBB-Pendlerzügen: "Da komme ich mir vor wie in Kalkutta"

Kritik an ÖBB-Pendlerzügen: "Da komme ich mir vor wie in Kalkutta"
ÖBB-Manager Michael Fröhlich kümmerte sich an der KURIER-Hotline um Probleme der Pendler.

Am Dienstag zwischen 10 und 11 Uhr lief die KURIER-Hotline heiß. Am Telefon war ÖBB-Manager Michael Fröhlich, der für den Personenverkehr der Ostregion zuständig ist. Gleich nach den ersten Anrufen wurde deutlich, wie sehr die Fahrgäste durch die bevorstehende Umstellung des Fahrplans und die Neuerungen rund um den Hauptbahnhof verunsichert sind. Doch gerade diese Veränderungen sollen für die Pendler eigentlich alles besser machen.

Große Sorgen machen sich die Vielfahrer auf der Weststrecke, wie Frau Hasenöhrl und Frau Schön. Letztere fährt regelmäßig mit den ÖBB nach St. Pölten und meinte in Bezug auf die notorisch überfüllten Garnituren: "Da komme ich mir vor wie in Kalkutta." Frau Schön befürchtet, dass der Hauptbahnhof die Situation noch verschlimmert. Denn mit der Fahrplanumstellung im Dezember werden alle Fernzüge vom Hauptbahnhof aus geführt.

Die Bedenken sind laut Fröhlich aber unbegründet: "Es stimmt, dass die Fernzüge dann die neuen Tunnel nutzen werden. Es kommen aber sogenannte REX-200-Züge dazu, die nur für Pendler da sein werden und die neue Weststrecke über das Tullnerfeld befahren." Diese REX 200 werden laut Fröhlich zirka gleich schnell in St. Pölten sein wie die Fernzüge jetzt. Weil die Weiterreisenden wegfallen, sollen dann auch weitaus mehr Plätze zur Verfügung stehen. Einziger Haken an der Vorankündigung: Diese Pendlerzüge werden erst im Dezember 2015 in Betrieb gehen.

Ostbahn

Zum ungefähr gleichen Zeitpunkt wird auch die S-Bahn Richtung Osten mit neuen Garnituren ausgestattet. Ein großes Problem auf der Fahrt nach Fischamend seien die vielen Fahrgäste, die zum Flughafen müssen, meint Pendlerin Frau Fasslabend. Auch hier soll der Hauptbahnhof eine Verbesserung bringen. "Ab 2015 werden die ICE bis zum Flughafen fahren, die S-Bahn wird daher entlastet", sagt Fröhlich. Außerdem seien für diese Strecke ab 2015 "Cityjets" bestellt, die rund 50 Sitzplätze zusätzlich bieten.

Autorin: Nicolin Irk (17)

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