Bunte Vielfalt in der alten Rinderhalle

Neu Marx
Multifunktional nutzbare Halle soll Lücke im Event-Angebot schließen.
Bunte Vielfalt in der alten Rinderhalle
epa04310040 US rapper Pharrell Williams performs during the Openair Frauenfeld music festival, in Frauenfeld, Switzerland, 10 July 2014. The event runs from 10 to 12 July. EPA/ENNIO LEANZA
Tausende musikbegeisterte Fans – großteils Teenager – werden morgen, Donnerstag, zum Areal des ehemaligen Wiener Viehmarkts in St. Marx (3. Bezirk) pilgern. Der US-amerikanische Sänger Pharrell Williams („Happy“) gibt in der alten Rinderhalle sein einziges Österreich-Konzert. Auch Konzert-Veranstalter Richard Hörmann blickt dem Tag mit Spannung entgegen – nicht so sehr, weil er Williams’ Musik so gerne hört, sondern, weil es den Veranstalter freut, diesen internationalen Künstler nach Wien holen zu können

Das Interesse der Bevölkerung für solche Musikevents ist ungebrochen – einzig die Umsetzung ist oftmals schwierig. Denn die Veranstaltungsmöglichkeiten in Wien sind begrenzt; vor allem für Events im Bereich zwischen 3000 und 6000 Zuschauern. Dabei sind derzeit gerade Club-Events – Stehkonzerte mit rund 4000 Gästen – gefragt, erzählt Veranstalter Hörmann.

Dazwischen

„Für alle Konzerte, für die der Gasometer zu klein und die Stadthalle zu groß ist, gibt es eigentlich nur die alte Rinderhalle in St. Marx“, sagt Christoph Käfer vom „Freundlichen Marketing Service“.

Bunte Vielfalt in der alten Rinderhalle
Interview mit Michael Niavarani am 05.06.2014 in der Marx Halle in Wien. Im Herbst inszeniert der Schaupieler und Regisseur in der ehemaligen Rinderhalle, die zu einem temporären Theaterraum, dem Globe Wien, umgestaltet wird, "Die unglaubliche Tragödie von Richard III. Eine Komödie von Michael Niavarani frei nach William Shakespeare".
Auch Schauspieler und Kabarettist Michael Niavarani hat die Halle in der Landstraße als Austragungsort für sein neues Theaterstück „Richard III“ gewählt. Die Premiere ist am 7. Oktober.

Neben Konzerten und künstlerischen Darbietungen konzentriert man sich in der Halle vor allem auf Firmenevents und Gala-Dinners. So veranstaltet die Rewe-Group Anfang Oktober an dieser Stelle eine große Gala. Vergangenes Jahr hielt die Versicherungsanstalt Uniqa ein Firmenevent ab. „Ab einer gewissen Größe ist es in Wien gar nicht so einfach, eine geeignete Location zu finden“, sagt ein Sprecher des Unternehmens.

Für gesetzte Gala-Dinners mit bis zu 2000 Gästen habe es in Wien bis dato nur wenig geeignete Orte gegeben. „Manche internationalen Unternehmen mussten daher bisher einen Bogen um Wien machen“, sagt Neu-Marx-Hallenbetreiber Herwig Ursin, der das mit seinem Veranstaltungsort ändern möchte.

Die ehemalige Rinderhalle wird jedenfalls immer öfter als Event-Location herangezogen. Für das Geschäftsjahr 2015 ist die Marx-Halle bereits zu 70 Prozent ausgelastet.

Kreativer Raum

Noch sehr viel Potenzial für das gesamte Grätzel um den ehemaligen Viehmarkt sieht Matthias Pfeffer, Professor an der Universität für angewandte Kunst: Um die Gegend weiter aufzuwerten und neue Leute anzulocken, arbeitet er zusammen mit Hallen-Chef Ursin daran, auf dem Areal eine Plattform für Kunstschaffende und Designer ins Leben zu rufen. Unter anderem sollen in diesem „Contemporary Art and Creative Center“ Ausstellungen Platz finden und Pop-up-Stores entstehen.

Vor allem Pfeffers Klasse „Industrial Design“ wird sich dieser Aufgabe annehmen. Wenn alles nach Plan geht, könnten die ersten Projekte bereits nächsten Herbst umgesetzt werden.

Kommentare