Kleinunternehmer gegen Sonntagsöffnung

Supermärkte müssen Daten liefern.
Umfrage: 65 Prozent der befragten Händler stimmten dagegen.

Sollen die Geschäfte in Wien am Sonntag offen halten dürfen oder nicht? Diese Frage spaltet derzeit die Wirtschaftskammer Wien (WKW). Wie berichtet, will deren Präsident Walter Ruck die Sonntagsöffnung neu diskutieren und hat dazu Arbeitsgruppen eingerichtet. Allerdings regt sich innerhalb der WKW als auch bei den Kaufleuten Widerstand.

Der sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) hat eine Blitzumfrage unter selbstständigen Händlern durchgeführt. Insgesamt 639 Personen wurden im Rahmen einer Besuchsaktion sowie online befragt. Das Ergebnis ist eindeutig: 65,1 Prozent sprachen sich gegen eine Ladenöffnung am Sonntag ausgesprochen. Nur 34,9 Prozent befürworten diese.

"Die Betriebsbesuche haben gezeigt, dass der Großteil der befragten Händler klar gegen die Sonntagsöffnung ist", sagt Akan Keskin, Vorsitzender der Sparte Handel im SWV Wien und Obmann der Wiener Märkte.

"Es würde sich für mich einfach nicht rechnen", sagt Peter Bernert, Inhaber eines Shops am Graben, zum KURIER. "Dazu kommen auch soziale und weltanschauliche Gründe, am Sonntag nicht aufzusperren." Große Ketten und Kaufhäuser könnten es sich leisten, Personal für den Sonntag einzuteilen. Doch die kleineren Kaufleute stehen zumeist mit im Geschäft.

Man müsse daher auch auf die kleinen Händler Rücksicht nehmen, fordert Peko Baxant, Direktor des SWV Wien: "Nicht nur der Kosten-Nutzen-Faktor ist kritisch zu betrachten, die Unternehmer befürchten eine massive Verschlechterung ihrer Work-Life-Balance."

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