Und ewig lockt die Shopping-Tour

Schon zu Mittag war die neue Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße bestens besucht. Das Wetter spielte mit, der Handel ist zufrieden.
Am 8. Dezember lief das Geschäft besser als erwartet. Auch neue Mahü bestand den Härtetest.

Der Handel jubelt. Denn am zweiten Einkaufssamstag und am Montag zu Maria Empfängnis zeigten sich Herr und Frau Österreicher sowie Tausende Touristen in bester Kauflaune. Vergessen ist der schwächere Start mit einem ersten kalten und verregneten Einkaufssamstag.

"An diesem langen Wochenende spielte endlich das Wetter mit. Wir können bundesweit zufrieden sein", freute sich Erwin Pellet, Wirtschaftskammer-Chef des Wiener Handels.

Die von der KMU Forschung Austria für Wien prognostizierten 530.000 Einkäufer (Freitag, Samstag, Montag) dürften überboten worden sein. Womit auch der in der Hauptstadt erwartete Shopping-Umsatz von 65 Millionen Euro übertroffen werden könnte.

Fuzo als Kundenmagnet

Der KURIER-Lokalaugenschein auf der Mariahilfer Straße bestätigte die Jubelmeldungen des Handels. Gegen Mittag war die neue Fußgängerzone auf der Einkaufsmeile bestens besucht. Trotzdem kam unter dem Shopping-Volk kaum Hektik oder Stress auf. Das barrierefreie Flanieren auf der Einkaufsstraße zeigte bereits positive Wirkung. So konnten Passanten – ohne auf Fahrzeuge achten zu müssen – die Straßenseite wechseln und die zahlreichen Sitzbänke wurden gerne benutzt. Sogar die vielkritisierten Radler zeigten sich diszipliniert und schoben ihr Gefährt.

Günther Rossmanith, Geschäftsführer der Mango-Filiale auf der Einkaufsmeile, bestätigte die hohe Kundenfrequenz, gab aber zu bedenken: " Die Bürger haben weniger Geld im Börserl. Ohne Verkaufsaktionen und Sonderangebote würde das Geschäft schlechter laufen. Zur Mariahilfer Straße selbst muss ich sagen, dass am Anfang Skepsis da war. Jetzt sehe ich, dass sich die Leute wohlfühlen. Für 2015 bin ich daher optimistisch."

Auch Richard Lugner, Chef der gleichnamigen Einkaufs-City am Gürtel, zeigte sich im KURIER-Gespräch "ziemlich zufrieden". "Freitag und Samstag waren betreffend Umsatz wirklich super. Heute, Montag, könnte es besser sein. Mir fehlt gerade das Gewurl im Haus. Aber es gibt nichts zu jammern."

Mangelware Parkplätze

Über einen Kundenansturm durften sich auch die großen Einkaufs-Häuser in den Bundesländern freuen. Nach einer Blitzumfrage meldete der ARBÖ, dass bereits um 9.30 Uhr 50 Prozent der Parkplätze vor den Zentren (G 3 in Gerasdorf, Outlet Center in Parndorf und Plus City in Pasching) ausgelastet waren. Das bestätigte Shopping-City-Manager Anton Cech in Vösendorf: "Um 9.45 Uhr waren die Parkplätze voll. Das Geschäft lief besser als erwartet."

Gewinner des langen Einkaufs-Wochenendes war die Gastronomie. Denn die Kunden ließen es sich auf ihrer Shoppingtour gut schmecken. Handels-Sprecher Pellet: "Die Gaststätten waren exzellent besucht. Auch am Sonntag, wo die Geschäfte geschlossen hatten."

Das positive Shopping-Ergebnis von Montag gab der Diskussion um die Wiener Tourismuszonen mit Sonntagsöffnung neuen Rückenwind. Pellet appellierte an die Politik: "Es ist Zeit, das Thema Tourismuszone anzugehen. Man muss ja niemanden zum Glück zwingen, aber die Möglichkeit muss da sein."

Günther Rossmanith (Bild), Händler: „Die Stadt hat die Bauzeit eingehalten. Ich bemerke einen positiven Trend. Der Kunde ist heuer preissensibel. Ohne Aktionen und Abverkäufe wäre das Jahr schlecht verlaufen. Dass wir Geschäftsleute auf der Mahü nicht abstimmen durften, war nicht gut, jetzt gefällt es mir aber.“

Und ewig lockt die Shopping-Tour
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Familie Ritt aus Klagenfurt: „Wir sind auf Wochenendbesuch in Wien, finden die Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße aber wirklich super. Denken Sie nur an das Chaos von früher. Jetzt kann der Kunde flanieren.

Wir sind uns sicher, dass sich das Konzept bewährt. Wien ist um eine Attraktion reicher.“

Und ewig lockt die Shopping-Tour
Paul Kothbauer, Gastronom: „Mein Kaffeehaus im Generali Center ist spätestens zu Mittag voll. Durch die Fuzo ist die Kundenfrequenz höher. Mehr Kunden bedeuten zwar noch nicht mehr Umsatz. Mittelfristig ist die jetzige Lösung der richtige Weg. Allerdings ist das Weihnachtsgeschäft heuer überschaubar angelaufen.“

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