Juwelierüberfall: Rumänische Bande verurteilt

Der Juwelier Elif in der Hernalser Hauptstraße war bereits des Öfteren Ziel von Raubüberfällen.
Angeklagte wurden wegen schweren Raubes zu insgesamt 45,5 Jahren Haft verurteilt.

Nach einem filmreifen Überfall auf einen Juwelier in Wien-Hernals sind am Freitag im Wiener Landesgericht sechs Männer im Alter zwischen 24 und 26 Jahren wegen versuchten schweren Raubes zu insgesamt 45,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Die gebürtigen Rumänen hatten am 17. Jänner 2014 knapp vor Geschäftsschluss mit einem Vorschlaghammer die Glastür eingeschlagen und im Inneren mit dem Hammer und einer Axt die Vitrinen zertrümmert. Die Besatzung einer zufällig vorbeikommenden Funkstreife bekam das mit und machte das räuberische Vorhaben der Bande zunichte. Für die sechs Angeklagten setzte es Haftstrafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren. Die Urteile sind rechtskräftig.

Für den betroffenen, auf der Hernalser Hauptstraße befindlichen Juwelier war es der bereits sechste Überfall gewesen. Erst im Oktober 2012 war das Geschäft von der berüchtigten "Pink Panther"-Bande geplündert worden. Dem Inhaber wurde damals mit einer Axt sogar die Schädeldecke eingeschlagen. Er überlebte ebenso wie ein Angestellter, der ebenfalls attackiert wurde. Weshalb ausgerechnet dieser Juwelier auf Räuber eine derart große Anziehungskraft ausübt, ist unklar.

"Zum Geldmachen" in Wien

Die Rumänen, die sich vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Andrea Philipp) zu verantworten hatten, waren "zum Geldmachen" nach Wien gekommen, wie einer der Angeklagten zu Protokoll gab. Man habe entweder eine Arbeit finden oder Diebstähle begehen wollen.

Weil ersteres offenbar nicht klappte, spionierten sie den Juwelier in Hernals aus. Man organisierte zwei Fluchtautos, die in der Nähe des Geschäfts mit laufenden Motoren bereitstanden, als die Kriminellen zur Tat schritten. "Als wir zu Hause weggefahren sind, haben wir nicht gedacht, dass wir so weit kommen", sinnierte einer der jungen Männer nun vor Gericht. Ein anderer bemerkte, er habe "Geld, um Autos oder Sachen zu kaufen" wollen.

Eine Funkstreife machte dem Sextett einen Strich durch die Rechnung. Die Polizisten traten mit gezückten Dienstwaffen auf den Plan. Einer der maskierten Täter soll versucht haben, mit der Axt auf einen Beamten loszugehen. Nachdem ein Polizist eine Warnschuss abgegeben hatte, ließ der Maskierte von seinem Vorhaben ab. Die Beamten bedeuteten den Tätern, sich auf den Boden zu legen. Mithilfe inzwischen eingetroffener Verstärkung konnten die Männer festgenommen werden.

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