Junge Muslime helfen Flüchtlingen und Obdachlosen

In der Simmeringer Flüchtlingssiedlung Macondo säuberten junge Muslime zum Projektauftakt gemeinsam mit Bewohnern die Anlage.
Zum Auftakt des Fastenmonats Ramadan lädt die "Muslimische Jugend" ihre 30.000 Mitglieder zum sozialen Engagement ein.

Am 18. Juni beginnt der Ramadan. Für gläubige Muslime nicht nur ein Fastenmonat, sondern auch ein Fest der Solidarität. Daher lädt die „Muslimische Jugend Österreichs“ ihre bundesweit rund 30.000 Mitglieder zum interreligiösen Hilfsprojekt „Fasten-Teilen-Helfen“ ein.

In dessen Rahmen engagieren sich die jungen Leute sozial: Sie verbringen Zeit mit Senioren, kochen für Obdachlose, betreuen Kinder in Flüchtlingsheimen oder helfen in gemeinnützigen Einrichtungen. Kooperationspartner sind unter anderen Diakonie, Caritas, Rotes Kreuz, Hilfswerk, Volkshilfe, der Verein Ute Bock sowie die Islamische Glaubensgemeinschaft.

Sauber machen in der Flüchtlingssiedlung

Am Mittwoch begann die bundesweite Aktion mit einer Auftaktveranstaltung in der Simmeringer Flüchtlingssiedlung Macondo, wo Menschen mit Aufenthaltstitel von Integrationsfonds bzw. Diakonie Startwohnungen zur Verfügung gestellt bekommen. Zurzeit leben rund 2000 Flüchtlinge hier – in erster Linie Syrer, Somalis und Afghanen. Gemeinsam mit Bewohnern säuberten die freiwilligen Helfer die Anlage von Unrat und Sperrmüll.

Junge Muslime helfen Flüchtlingen und Obdachlosen
Vorbereitung zum Ramadan in der Flüchtlingssiedlung Macondo, Wien am 16.06.2015.
Unter ihnen war Studentin Esma Bosnjakovic, die "etwas Gutes tun" will, "in einer Welt, in der man täglich Dinge sieht, die einem nicht gefallen". Im Rahmen des Hilfsprojekts könne man mit kleinen Gesten viel ausrichten, meint die 19-Jährige. "Man schenkt Leuten so wenig, und bekommt so viel zurück" - etwa beim Kochen für Obdachlose in der Gruft. Das hat sie im Rahmen der "Fasten-Teilen-Helfen"-Aktion auch schon gemacht.

Dass sie selber im Ramadan fasten muss, mache die Hilfe für andere natürlich anstrengender. "Das Engagement verstärkt aber auch den spirituellen Aspekt des Ramadan", sagt sie.

Junge Muslime helfen Flüchtlingen und Obdachlosen
Vorbereitung zum Ramadan in der Flüchtlingssiedlung Macondo, Wien am 16.06.2015.
In dieselbe Kerbe schlägt Maturant Yasin Ahmed (18), der sich nach bestandener Reifeprüfung lieber sozial engagiert, als mit seinen Klassenkameraden auf Maturareise zu fliegen. Ein Lächeln, meint er, sei schon ein Geschenk.

Infos und Anmeldung: www.ramadan-helfen.at.

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