Heckenschützen bleiben im Gefängnis

Heckenschützen bleiben im Gefängnis
Über die beiden 20-Jährigen ist die U-Haft verhängt worden. Zum Motiv schweigen sie. Die 22.000 Euro "Kopfgeld" werden ausbezahlt.

Zumindest bis zum nächsten Haftprüfungstermin in zwei Wochen bleiben die beiden 20-jährigen mutmaßlichen Heckenschützen in der Justizanstalt Josefstadt inhaftiert. Während sich die beiden Männer über das Motiv der Taten nach wie vor ausschweigen, hat die Suche nach Milderungsgründen begonnen - dabei schieben sich die Burschen gegenseitig die Schuld zu.

"Mein Mandant hat ein vollinhaltliches und reumütiges Geständnis abgelegt", sagt Rechtsanwalt Florian Kreiner, der den 20-jährigen Lukas G. vertritt. Auch Normann Hofstätter, der Strafverteidiger des zweiten mutmaßlichen Täters, Raphael R., kann mit einem Geständnis auftrumpfen. Die Wahrheitsfindung steht trotzdem erst am Anfang - denn die Geständnisse sind keineswegs deckungsgleich.

So gibt Raphael R. zwar zu, bei den insgesamt 21 Attacken mit der Luftdruckpistole beteiligt gewesen zu sein. Allerdings will der 20-Jährige nur das Auto gefahren haben, aus dem heraus geschossen wurde. Dass er selbst auf Passanten geschossen habe, bestritt er in den ersten Einvernahmen.

Auch Lukas G. gab die 21 Attacken mit der Luftdruckwaffe in den Einvernahmen zwar zu, nach seiner Version ist er aber keineswegs der alleinige Schütze. So sollen beide jungen Männer die Waffe bedient und damit wahllos auf Passanten geschossen haben.

Belohnung wird ausbezahlt

Während sich ihre Mandanten den Schwarzen Peter gegenseitig zuspielen, kritisierten ihre Anwälte indes die Verhängung der Untersuchungshaft wegen Tatbegehungsgefahr. "Die U-Haft ist absolut nicht gerechtfertigt. Die beiden Beschuldigten haben mit den Attacken aufgehört, als sie aus den Medien erfuhren, dass sie Menschen verletzt haben", sagt Florian Kreiner, der keine Wiederholungsgefahr sieht.

Auf die Spur war die Polizei den bis dahin unbescholtenen Männern durch Hinweise von vier Jugendlichen gekommen, die selbst Opfer der Heckenschützen wurden. Unter ihnen wird die Belohnung in der Höhe von 22.000 Euro aufgeteilt.

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