Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente
Am Montag wurde stärkst befahrene Straße Österreichs zum Nadelöhr.

Kühlschrank, Kaffeemaschine, Tische, Stühle und jede Menge Karten der Stadtautobahn an den Wänden – der Eisen-Container unter der maroden A 23-Praterbrücke ist alles andere als gemütlich. Trotzdem wird das spartanische Planungsbüro in den kommenden 3,5 Jahren die zweite Heimat für Peter Fliegenschnee sein. Der Asfinag-Projektleiter organisiert seit gestern, Montag, die Problembaustelle Praterbrücke.

Nervenprobe auf der Tangente
Bauarbeiten, Sanierung A23, Verkehr, Stau, Süd-Ost Tangente
Kurz erklärt der Techniker dieHerausforderungen der Generalsanierungder in den 70er-Jahren errichteten Tangente. Wenige Minuten später stand das KURIER-Team 30 Meter höher, inmitten der morgendlichen Verkehrshölle auf der Praterbrücke. Exakt dort wo in den kommenden Jahren Bauarbeiter bei so gut wie jeder Witterung die meist befahrene Autobahnbrücke Österreichs auf Vordermann bringen müssen.

Von Gestank und Lärm der im Schritttempo vorbeirollenden Autos umzingelt, werden die Gefahren erst offensichtlich. Denn den Arbeitern und ihren Maschinen bleiben vier Meter Breite, um die erste Fahrbahn zu sanieren. Nur hüfthohe Betonwände schützen sie. Ist eine Spur fertig gestellt, wandert der Vier-Meter-Streifen weiter in die Fahrbahn hinein, die sanierte Spur wird für den Verkehr wieder freigegeben. "Durch die Fahrbahnverengungen bleiben alle Spuren trotz laufender Arbeiten für den Verkehr offen. Wir starten mit der Tangenten-Sanierung in Fahrtrichtung Süden", erklärt Fliegenschnee.

Irritierte Lenker

Montag, gegen sieben Uhr früh, zeigte sich der Morgenverkehr in gewohnter Dichte. Wegen der Spurverschwenkungen und Verengungen waren aber viele Lenker irritiert. Zeitweise kam die Blechkarawane zum Stillstand, ein Verkehrskollaps blieb aber aus. Fliegenschnee stellte Wiens Autofahrern und Wien-Einpendlern ein gutes Zeugnis aus: "Es wird sehr wohl auf Großbaustellen reagiert. Bei der Wahl der Verkehrsmittel sind die Leute sensibler geworden."

Nervenprobe auf der Tangente
Zu längeren Stauphasen kam es jedoch auf den A23-Zufahrten. Stoßstange an Stoßstange quälten sich die Autos auf die verstopfte Tangente. Probleme gab es vor allem beim Einordnen. Denn das Reißverschluss-System wurde von den hektischen Lenkern kollektiv ignoriert.

Doch der gestrige Start zur Sanierung der Praterbrücke war erst die Ouvertüre eines. Denn schon am Mittwoch wird das nächste Großprojekt auf der Stadtautobahn für Staus sorgen. Dann startet die Komplett-Modernisierung des Knotens Prater. Dazu errichtet die Asfinag eine Ersatz-Abfahrt von der Tangente auf die A 4 (Flughafenautobahn) und nach St. Marx.

Am Montag wurden noch die Fahrbahnbeläge aufgetragen. Morgen muss die Rampe bereits befahrbar sein. Mittels Überkopf-Wegweiser und Orientierungstafeln sollen Lenker auf diese Änderung aufmerksam gemacht werden. Die Verantwortlichen hoffen auf einen schnellen Lerneffekt. Zwei weitere Großbaustellen starten ebenfalls noch im März auf der Verkehrsader (Grafik). Gesamt dauern die Arbeiten bis in den Sommer 2018.

Zwei Premieren

Aus diesem Grund ging die Asfinag erstmals eine Kooperation mit den ÖBB ein: Wo es möglich ist, werden Folder auf Alternativ-Routen mit Öffis hinweisen. Sie beinhalten Infos zu Fahrtzeiten, Umsteigemöglichkeiten sowie Kosten. Und um Bauzeiten kurz zu halten, gibt es ein Bonus-System. Für Bauabschnitte, die schneller als im Plan vorgesehen fertiggestellt werden, gibt es Prämien.

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Nervenprobe auf der Tangente

Kommentare