FPÖ-Inserat: Polizei zieht Kalender ein

FPÖ-Inserat: Polizei zieht Kalender ein
Werbung um jeden Preis: Die Blauen schalteten im Wiener Polizeikalender ein Inserat. Die Exekutive wusste von nichts.

Die FPÖ kann es nicht lassen - der Auftrag von Parteichef Heinz-Christian Strache lautet offenbar "Publicity um jeden Preis". Diesmal traf die aggressive Werbestrategie die Wiener Polizei. Genauer gesagt den Kalender der Exekutive. Denn auf rund 600 Exemplaren findet sich ein Werbeinserat der Freiheitlichen. Wohlgemerkt als einzige Rathaus-Partei.

Jetzt ist Feuer am Dach der Ordnungshüter. Denn von einem Politinserat war nie die Rede gewesen. Der Chef der Pressestelle, Oberstleutnant Hans Golob, zog am Donnerstag die Notbremse: "Alle Ausgaben mit dem Inserat werden umgehend eingezogen. Wir wussten von der Politwerbung nichts."

Wie aber kam das Inserat auf eine Tranche des Polizeikalenders? Golob verweist auf den für die Produktion verantwortlichen Aumann-Verlag. Der Sprecher des Verlagshauses, Heiner Gann, versucht gleich gar nicht zu kalmieren: "Der Fehler liegt bei uns. Ein Mitarbeiter hat nicht mitgedacht. Das Inserat ist hineingerutscht. Wir entschuldigen uns."

Rücksendung

Jeder Adressat, der den Kalender bereits bekommen hat, wird vom Verlag angeschrieben. Mit der Bitte um Rücksendung. "Sämtliche Kosten tragen wir", sagt der Verlagssprecher. Die meisten der eingeforderten Exemplare gingen an Polizeidienststellen und an Medien.

Gann: "Polit-Inserate, vor allem in Vorwahlzeiten, sind rechtlich kein Problem und auch nicht verboten. Die Möglichkeit muss aber allen Parteien angeboten werden. Und das ist nicht passiert."

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