Finanzierung der Unis: Häupl ermahnt Bund

Finanzierung der Unis: Häupl ermahnt Bund
Bürgermeister unterstützt Unis: Mehr öffentliches Geld für Forschung und Wissenschaft.

Die Wissenschaftsszene muss sich keine Sorgen machen. Wir werden eine ausreichende Finanzierung der Forschung und Universitäten sicherstellen", sagte Finanzminister Michael Spindelegger im KURIER-Interview am 5. April.

Doch am wichtigsten Universitätsstandort Österreichs sind angesichts der diskutierten Sparpakete auf Bundesebene die Sorgen groß. Daher mischt sich jetzt Wiens Bürgermeister Michael Häupl in die Debatte ein. Er beharrt darauf, dass das im Koalitionspakt vereinbarte Ziel – bis 2020 sollen zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Universitäten und Fachhochschulen investiert werden – eingehalten werden müsse.

Häupl kündigte auf Nachfrage des KURIER an: "Wir werden das Thema bei der nächsten Landeshauptleutekonferenz in einem Monat behandeln. Mir geht es nicht nur um den Universitätsstandort Wien, sondern das betrifft ganz Österreich." Ob die Stadt Wien mittels Petition zusätzlichen Druck auf den Bund ausüben wird, lässt Häupl noch offen.

Finanzierung der Unis: Häupl ermahnt Bund
APA17663602 - 27032014 - RUST - ÖSTERREICH: Bürgermeister Michael Häupl am Donnerstag, 27. März 2014, während einer Pressekonferenz anl. der Klubtagung 2014 der Wiener SPÖ in Rust. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER

Der Vorstoß der Wiener Stadtpolitik kommt nicht von ungefähr. Laut dem letzten Bericht des Wiener Universitätsbeauftragten Alexander van der Bellen bringen die Hochschulen der Stadt fast drei Milliarden Euro an Wertschöpfung. So ist etwa jeder Zehnte in Wien an einer Hochschule inskribiert. Der gesamte Betrieb umfasst aktuell knapp 220.000 Studierende und Beschäftigte.

Besonders an der Uni-Wien mit ihren 92.000 Studenten werden jetzt Vergleiche zu ausländischen Universitäten angestellt. Rektor Heinz Engl, der mit Häupl Unis in Schweden besucht hatte: "Der Regierung dort ist klar, dass der hohe Lebensstandard nur mit einem hohen Standard bei Wissenschaft und Forschung haltbar ist."

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Heinz W. Engl, Rektor der UniversitätWien

Rückfall droht

Obwohl gegenüber vergleichbaren Universitäten im Ausland (siehe Grafik unten) eine immer größere Lücke zwischen Budget und Zahl der Studierenden klaffe, spiele die Wiener Uni noch in der selben Liga, sagt Engl. Um diese Position abzusichern, fordert er mehr öffentliches Geld. Gebe es bei den Uni-Budgets (2016 bis 2019) keine Bewegung, wäre das laut Engl "eine Katastrophe". Hochkarätige Wissenschaftler würden dann auswandern. Für Engl wäre die Welt aber "in Ordnung", sollte das ursprüngliche Koalitionsziel halten.

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