Es darf ruhig Wild sein
Dass Herbert Hausmair gerne jagen geht, bleibt Gästen seines Wirtshauses nicht lange verborgen. Beim Betreten des Lokals fällt der Blick gleich auf einen präparierten Keiler, der keck von der Schank grinst. Daneben liegen kleine Kostproben der hauseigenen Wildschwein-Kabanossi. "Wild ist das biologischste Fleisch", sagt Hausmair. "In der Wildnis können Tiere bis zur letzten Sekunde ein schönes Leben haben."
Seit 2006 steht Herbert Hausmair hier hinter der Schank und in der Küche. Es ist seine vierte Station als Wirt. "Es war ein bisschen wie in der Liebe. Ich habe lange warten müssen, bis ich das richtige Lokal gefunden habe. Aber jetzt passt’s."
Den Wunsch nach dem eigenen Lokal hatte Hausmair aber schon, seit er ein Teenager war. Ungefähr genau so früh, nämlich mit 13 Jahren, war Christa Kummer klar, dass sie sich mit naturwissenschaftlichen Themen beschäftigen möchte.
Inspirierender Lehrer
Hauptauslöser war der junge engagierte Geografielehrer, den Kummer in ihrer Unterstufenzeit hatte und von dem die ganze Klasse so begeistert war, dass sie vor Freude auf den Tischen standen, wenn er supplieren kam. "Meine Geografiehefte waren dicke Mappen. Selbst am Wochenende bin ich an meinem Schreibtisch gesessen und habe sie bebildert." Die Faszination zu dieser Thematik ist nach der Schule geblieben. Auf das Magisterstudium folgte eine Dissertation. Seit 1994 ist sie beim Wetter im ORF und hält nebenbei Vorträge über Klimawandel, Wetter und Gesundheit. "Diese Aspekte gehören für mich zusammen. Warum haben denn so viele Leute Allergien? Weil wir einfach irgend etwas in uns hineinstopfen.Wir müssen die Welt, unseren Körper und unser Essen mehr wertschätzen", sagt Kummer. Sie selbst versucht das, in dem sie viel kocht und bäckt, und indem sie Lokale aufsucht, deren Wirte über Essen nachdenken.
Angesprochener Wirt Hausmair serviert nun gerade Schweinsschnitzel mit Erdäpfelsalat und Mostviertler Bio-Schafkäse – und wünscht ihr viel Glück für die bevorstehende ROMY.
20 Jahre
Von der Nominierung erfuhr Christa Kummer einen Tag vor ihrem 20. Jubiläumstag als Wettermoderatorin. "Wahnsinn, wie schnell zwei Jahrzehnte vergehen." An ihre ersten Moderationen kann sie sich noch genau erinnern. Daran, dass auf einmal alle über ihre Frisur und ihre Kleidung sprachen. Und an den Kollegen, den sie eigentlich immer bewundert hatte und der ihr zu Begrüßung erklärte: "Setzen Sie sich da ins Eck und halten Sie den Mund. Es reicht, wenn hier eine Frau sitzt." So gesehen ist doch viel Zeit vergangen. Mit solchen Aussagen wird sie nicht mehr konfrontiert. Höchstens mit Foreneinträgen, in denen sich Menschen Sorgen um ihre Gesundheit machen, weil sie "nur" Stöckelschuhe trägt. "Da kann man nur schmunzeln. Wenn die Leute doch den gleichen Elan hätten, wenn es um ihren eigenen Körper geht. "
Hausmair’s Gaststätte
Angebot: Traditionelle Österreichische Küche. Schnitzel wie Innereien. Besonderer Fokus auf Wild
Preise: Mittelpreisig. Gulasch 6,90€, 0,5l Ottakringer 3,90€, Weißer Spritzer 2,80€
Atmosphäre: Urige Beislstimmung. Viele Stammkunden. Holzvertäfelung und Jagdtrophäen an der Wand
Keilernossi: Spezialität des Hauses: Kabanossi vom Wildschwein. Kann abgepackt mitgenommen werden. Würzig, wenig Fettgehalt
Wild-Essen in Wien
Gasthäuser, die in Wien immer wieder Wild-Produkte anbieten:
Jägerhaus: 2., Freudenau 255. www.altes-jaegerhaus.com
Amon’s Gastwirtschaft: 3., Schlachthausgasse 13. www.amon.at
Gasthaus Wild: 3., Radetzkyplatz 1: www.gasthaus-wild.at
Kriegler Wild: Alle, die lieber selbst kochen, können bei „Kriegler Wild“ bestellen. www.krieglerwild.at
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