Erneut Tierschützer attackiert

Die Demonstration gegen den Jägerball, bei der der jüngste Angriff stattfand.
Tierschutzaktivisten wurden mit Buttersäure und Elektroschocker angegriffen.

Zoltan L. (43) ist wohl kein Freund des Tierschutzes. Bereits zum vierten Mal dürfte der Ungar nun Tier-Aktivisten mit Säure attackiert haben. Am Montagabend schlug er wieder zu, diesmal vor dem Jägerball in der Wiener Hofburg.

„Wir hatten uns mit der Polizei arrangiert, dass wir in einem gewissen Areal bleiben“, berichtet Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken dem KURIER. „L. gab sich als einer der 50 Demonstranten aus und stand plötzlich zwischen uns. Er zückte eine Wasserpistole und spritzte mit Buttersäure auf vier unserer Leute.“ Ein älterer Herr und Balluch wollten dazwischengehen. „Da hat er einen Elektroschocker aus der Tasche geholt. Mich hat er an der Hand getroffen, den anderen Herren auf der Brust“, erklärt Balluch. Zwei der Aktivisten wurden von der Rettung ins Krankenhaus gebracht, sie dürften leichte Augenverletzungen erlitten haben.

Erneut Tierschützer attackiert
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Der in Wien lebende Ungar wurde überwältigt und festgenommen. „Bisher war er jedes Mal freigekommen, weil die Staatsanwaltschaft keine Wiederholungsgefahr gesehen hat“, kritisiert der Tierrechtsaktivist. Das sei nun hinfällig, sagt Balluch: „Der ist nicht zu bremsen, er ist eine Bedrohung.“

Doch auch dieses Mal verhängte die Behörde keine Untersuchungshaft. Der Verdächtige wurde wie auch bei den anderen drei ähnlichen Vergehen lediglich auf freiem Fuß angezeigt.

Zuletzt soll Zoltan L. bei der Berlin Fashion Week vor zwei Wochen eine Kundgebung gegen Pelze vor dem Brandenburger Tor attackiert haben. Damals wurde vor allem Sachschaden registriert, weil teure sehr Kameras von der Säure zerstört wurden.

Täter ist „eher wirr“

Bereits 2013 hatte der Mann offenbar bei Demos vor dem Kleider Bauer in der Mariahilfer Straße zugeschlagen. Laut den Tierschützern gab es dabei in Summe zehn Verletzte. Als Motiv nannte Zoltan L. damals, dass er bezahlt werden würde. Doch bei der Polizei werden seine Aussagen im Verhör als „eher wirr“ beschrieben.

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