Eine Straße für vergessene NS-Opfer

Eine Straße für vergessene NS-Opfer
Bertha-Löwi-Weg im 9. Bezirk eröffnet.

Am Dienstag wurde der „Bertha-Löwi-Weg“, ein Fußgängerdurchgang im Bereich Wilhelm-Exner-Gasse/Altmüttergasse am Alsergrund feierlich eröffnet: „Stellvertretend erinnert die Namengeberin künftig an jene zahlreichen Opfer des Holocaust, die keine berühmten Persönlichkeiten waren und nicht in der Öffentlichkeit standen. Bertha Löwi war eine Wiener Jüdin, die sich, wie viele andere vom NS-System Verfolgte, selbst das Leben nahm, bevor es ihr vor den Nazis genommen werden konnte. Die Benennung ist ein wichtiger Beitrag, Geschichte lebendig und differenziert in Erinnerung zu behalten“, so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) bei der Eröffnung.

Bertha Löwi, geboren als Bertha Plohn am 23.01.1867 in Prag, war von 1912 bis 1938 Bewohnerin des Hauses Altmüttergasse 4. Dies war ihr letzter frei gewählter Wohnort vor Einsetzen der nationalsozialistischen Verfolgung von Juden. Es folgten zahlreiche Umsiedlungen in Sammelwohnungen. Frau Löwi verübte am 29.09.1941 Selbstmord aus Angst vor der drohenden Deportation. Beerdigt am 08.10.1941 am Zentralfriedhof. Es ist bekannt, dass Bertha Löwis Tochter Elsa (geb. 1889) 1942 nach Izbica deportiert wurde. Von einer weiteren Tochter namens Marta, geboren 1891, verliert sich die Spur.

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