Das ist die perfekte Wiener Welle

Das ist die perfekte Wiener Welle
Fürs Wakesurfen müssen Fans nicht mehr aus der Stadt raus, sondern einfach zur Donaumarina.

Sommer, Meer und eine perfekte Welle – mehr braucht Surfer Rainer Neuberger nicht zum Glücklichsein. Wenn man in Wien lebt, ist der Punkt mit dem Meer jedoch etwas problematisch. Aber zumindest geeignete Wellen gibt es seit Kurzem. Dafür nimmt Neuberger sogar die kühleren Temperaturen der Donau in Kauf .

Zwei leidenschaftliche Surfer haben bei der Donaumarina das erste Wakesurf-Center der Stadt eröffnet. Wer ein richtiger Wellenreiter ist, der möchte nicht die ganze Zeit von einem Lift gezogen werden, wie es auf der Donau bereits möglich war. Denn: "Surfen bedeutet Freiheit", stellt Manuel Sinz klar. Ohne Festhalteseil oder Halterung am Board. Und so hat Sinz mit Walter Sieberer kurzerhand ein 60.000 Euro teures Motorboot so umgebaut, dass es ideale Surfwellen produziert. Für 55 Euro können Sportler nun 20 Minuten lang die Donau entlang surfen.

Keine Wartezeit mehr

Neuberger braucht also nicht mehr auf seinen jährlichen Urlaub zu warten, um das Surfboard auszupacken und die Gischt der Welle im Gesicht zu spüren. Als der KURIER das Center besucht, schlüpft der 32-jährige Unternehmer gerade in den Neoprenanzug. Zu den Klängen von Manu Chaos "King of the Bongo" – "für die richtige Stimmung" – versucht Neuberger kurz darauf die richtige Position auf der Welle zu finden. Hat er die gefunden, lässt er die Verbindungsleine los und verfolgt das Boot, auf der Welle reitend.

Mit seinen 16 km/h wirkt es für den Zuseher beinahe so, als würde das Boot stehen. Doch für Surfer ist es genau die richtige Geschwindigkeit. "Das Verletzungsrisiko ist sehr niedrig. Und man kann gut Tricks ausprobieren", sagt Sinz und vollführt den "Fire Hydrant" (eine Hand und der Fuß der jeweils anderen Körperhälfte sind am Brett).

Kräfte messen

Das Faszinierende am Surfen? "Dieser Moment, wenn du die Welle bezwungen hast – das gibt einem das beste Gefühl der Welt", sagt Neuberger. Bei seinen Urlauben in Sri Lanka oder Sumatra sieht Neuberger "immer wieder 70-Jährige, die auf den Wellen immer noch abgehen – unglaublich". So fit möchte Sinz im Alter auch sein. Und zwar nicht alleine, sondern am besten in einer großen Gruppe. Und so soll das neue Center die Surf-Community in Wien stärken.

Jede Menge Neulinge hätten bereits Blut geleckt. Viele waren nur zum Zuschauen gekommen, wollten dann aber doch selbst aufs Board. Außer Schwimmkenntnisse braucht es fürs Wakesurfen nämlich keine besonderen Fähigkeiten. "Und bis jetzt konnte jeder nach der ersten Lektion zumindest aufstehen", sagt Sinz.

Das kann Anfängerin Mirka bestätigen. Sie ist innerhalb von zwei Wochen bereits zum vierten Mal hier. Und verlässt das Brett nach den 20 Minuten nur widerwillig. Trotz Gänsehaut.

Wassersportangebote

In diesen Sportzentren können sich Wakesurfer austoben:

Danube Surfer: Wakesurf Center
2., Handelskai 343
www.danubesurfer.com
0660 1679575

Wakeboardlift1., Am Wehr 1
www.wakeboardlift.at
0676 51822711

Wakesurf Base Kritzendorf 3420, Strombad Kritzendorf
www.wakesurfebase.at
0664 3550191

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