Countdown für 42.000 Läufer

In Siegerpose: Diesen Japanerinnen ist die Vorfreude anzusehen
Vorfreude der Teilnehmer ist groß / Letzte Vorbereitungen auf der Messe.

Eine japanische Reisegruppe probte schon Freitagvormittag auf der Marathon-Messe Vienna Sports World die Siegerpose. Freudestrahlend haben sie die Hände mit ihren Startnummern vor dem Bild der Reichsbrücke in die Höhe gehalten. Am Sonntag um neun Uhr werden sie dort am Start stehen und gemeinsam mit mehr als 42.000 anderen Läufern die 42,195 Kilometer durch die Stadt in Angriff nehmen.

Unterdessen hat sich bei der Startnummern-Ausgabe eine lange Schlange gebildet: "Ich bin seit dem ersten Marathon im Jahr 1984 jedes Mal dabei", sagt Walter Schwarzinger. Während die Anzahl der Läufer dem Vienna City Marathon (VCM) einen neuen Teilnahmerekord brachte, ist auch Walter Schwarzinger rekordverdächtig: "Ich bin 85 Jahre alt und laufe jedes Jahr zwei Marathons", verrät der Wiener.

Countdown für 42.000 Läufer
Walter Schwarzinger
An den Moment, als er 1984 seine erste Medaille im Ziel um den Hals gehängt bekommen hat, kann er sich noch genau erinnern: "Das war so schön, dass ich gleich gesagt habe: da bin ich nächstes Jahr wieder dabei." Heuer läuft er aber "nur" den Halbmarathon: "Ich freue mich schon sehr darauf." Er hat seine Nummer bereits erhalten und schaut sich nun bei den Sportartikeln um.

Die Vorfreude ist auch einer Gruppe aus Deutschland anzusehen. Doris Ebelt aus Nordrhein-Westfalen wird gemeinsam mit ihrem Mann und Freunden am Start stehen – alle beim Halbmarathon. "Wir sind das erste Mal in Wien. Die Stadt gefällt uns sehr gut. Heute werden wir noch Sightseeing machen."

Auch abseits der Startnummern-Ausgabe herrscht auf der Messe reger Trubel. Besonders begehrt sind neben diversen Ständen mit Sportnahrung die Massageliegen. Da werden Zehen geknetet und Füße massiert: alles wird versucht, um die Beine noch kurz vor dem Event in Topform zu bringen.

Nasser Start

Das Wetter meint es mit den Läufern nicht so gut: in der Früh kann es noch ein wenig regnen, so die Vorhersage. Dazu weht lebhafter Nordwestwind. Die stärksten Böen liegen bei 50 km/h. Die Frühtemperatur liegt bei acht Grad. Die letzten Finisher werden am Nachmittag bei 13 Grad ins Ziel laufen. Für den erprobten Marathonläufer Walter Schwarzinger kein Problem. Ganz nach dem Motto "es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung", könnte ihn selbst ein Dauerregen nicht vom Start am Sonntag abhalten. "Das Wetter ist mir egal. Sollte es wirklich Schlechtwetter geben, denke ich mir einfach, dass es allen anderen ja auch nicht besser geht", schmunzelt er.

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