Copa Cagrana: Millionenzuschuss ohne Kontrolle vor der Wahl?

Die letzten Vorbereitungen: Geldvergabe und Lokal-Aufbau.
2,5 Mio. Euro Zuschuss für zwei Restaurants. FPÖ sieht Parallelen zu dubiosem Verein.

Ein Dokument mit gerade einmal fünf Sätzen reichte der Wiener Stadtregierung, um am Montag 2,5 Millionen Euro Investitionszuschuss für den Bau der zwei neuen Lokale an der Copa Cagrana zu genehmigen. Das mögliche Problem dabei: Diese Summe wandert zum Wiener Gewässermanagement. Dieses ist aber nicht Gegenstand der Kontrolle des Gemeinderates – sehr zum Ärger der FPÖ.

Gleicher Senatsrat

Copa Cagrana: Millionenzuschuss ohne Kontrolle vor der Wahl?
"Damit kann vor der Wahl niemand mehr in die Verträge Einsicht nehmen", moniert FP-Umweltsprecher Udo Guggenbichler. "Vielleicht gäbe es ja jemanden, der um 2,5 Millionen oder weniger etwas Besseres dort baut?". Guggenbichler fühlt sich an Vorgänge wie bei den "Freunden der Donauinsel" erinnert. Das ist ein Verein, der außerhalb jeglicher Gemeinderats-Kontrolle steht und Teile der Insel vermietet. "Beide Verträge wurden vom gleichen Senatsrat betrieben", kritisiert der FPÖ-Mann. Jener mit dem Gewässermanagement hat 20 Jahre Laufzeit: "Dabei wollte die Stadt doch keine langfristigen Verträge mehr."

Martin Jank, Chef des nun mit dem Geld bedachten Gewässermanagements, ortet hingegen "politische Nervosität" vor der Wahl. "Wir machen jedes Jahr einen Buchungsabschluss, der einsehbar ist", sagt Jank.

Eröffnung am 15. Juli

Inzwischen wird auf der Copa Cagrana mit Hochdruck gearbeitet: Am 15. Juli sollen die beiden neuen Lokale und der dem bisherigen Generalpächter Norbert Weber mit juristischen Tricks abgeluchste Platz gemeinsam eröffnet werden.

Die Restaurants – ein Grieche und ein Mexikaner – werden vom gleichen Betreiber geführt. Seit Montag werden Säulen, griechische Fahnen und Sesseln aufgestellt. Der Prestige-Bau von Stadträtin Ulli Sima schaut sehr modern aus, inklusive behindertengerechten Zufahrt. Am Platz daneben werden bereits eifrig Bäume gepflanzt. Es sind auch bereits zwei schwimmende Flöße montiert, von denen aus man ins Wasser springen kann. Diese wurden trotz Absperrungen bereits am Wochenende von einigen Badegästen genutzt.

Die Aufregung um den Fight-Club hat sich hingegen wieder gelegt. Dessen Betreiber Dennis Dewall ist nicht nur auf der Suche nach einem Ausweichquartier, er möchte in Wien heuer sogar noch zwei weitere Fight-Clubs mit Publikumsboxen eröffnen. 2016 möchte er mit dem Konzept nach Berlin, Bratislava und Prag expandieren.

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