Anrainer gegen Ausbau von Sankt Hanappi

Rapid, Hanappi Stadion, Umbauprojekt, Anrainer Proteste
Mit der Erweiterung würde auch die Lärm- und Verkehrsbelastung zunehmen.

Als Hütteldorfer sind Peter Tichatschek und Gerhard Kuchta grün-weiß bis in die Knochen. Nicht einverstanden sind sie aber mit den Ausbauplänen, die ihr Lieblingsverein für sein Stadion wälzt: Geht es nach Rapid, sollen in St. Hanappi künftig statt 17.500 rund 25.000 Fans Platz finden.

Mehr Besucher bedeutet mehr Lärm, Verkehr und Vandalismus befürchten die Anrainer, die eine Bürgerinitiative gebildet haben. „Es geht nicht gegen Rapid, aber die Grenze ist jetzt schon erreicht“, sagt Ex-Dancing-Star Tichatschek. Unzählige Bewohner würden an Match-Tagen stundenlang keinen Parkplatz finden. Auch der Lärm aus der Fanzone sei schon jetzt grenzwertig.

Weil man sich im Stich gelassen fühlt, hat die Bürgerinitiative schon 500 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. „Es gab 2012 ein Treffen mit Rapid, zu den vereinbarten Folgegesprächen ist es aber nicht mehr gekommen“, erzählt Kuchta.

Anrainer gegen Ausbau von Sankt Hanappi
Rapid, Hanappi Stadion, Umbauprojekt, Anrainer Proteste
„Wir nehmen die Sorgen der Anrainer ernst. Es wird weitere Gespräche geben“, betont Rapid-Manager Werner Kuhn und beruhigt: Ein Neubau würde ihre Situation nicht verschlechtern, sondern sogar verbessern. So sollen die Zugänge zum Stadion sowie die Zu- und Abfahrt der Busse neu gestaltet werden. Mit der Schließung der Ecken würde sich die Lärmbelästigung verringern. Auch Beeinträchtigungen durch das Flutlicht sollen dann der Vergangenheit angehören.

Plan B

Vorausgesetzt, der etwa 45 Millionen Euro teure Neubau lässt sich überhaupt finanzieren. Plan B würde lediglich eine Generalsanierung vorsehen. Bis Sommer soll feststehen, was passiert.

Darauf wartet auch die Stadt, die für die Sanierung, Umbau- und Adaptierungsarbeiten 17,7 Mio. € bereitgestellt hat. Nicht aber für einen kompletten Neubau, wie es im Büro von Sportstadtrat Christian Oxonitsch heißt.

Doch was wollen die treuesten Fans, die wie Richard Panzenböck zum Trainingsmatch im Schneetreiben kommen: „Die Sanierung ist notwendig. Ob wir mehr Plätze brauchen, hängt davon ab, wie die Mannschaft spielt.“

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