Bub im Stiegenhaus abgestürzt, weil bei Renovierung geschlampt wurde

Strohmayergasse, Kind abgestürzt, Schlampige Renovierung
Laut ersten Erkenntnissen soll der Metallsteher alles andere als fachmännisch montiert worden sein.

Jener dreijährige Bub, der am Sonntag in einem Stiegenhaus in der Strohmayergasse in Wien-Mariahilf abgestürzt und vier Meter tief gefallen ist, ist nicht in Lebensgefahr. Er befindet sich auf einer Beobachtungsstation, hieß es im Wiener AKH auf Anfrage.

Die Wiener Baupolizei scheint indes einen Schuldigen für das Unglück gefunden zu haben: Eine Baufirma, die bei Renovierungsarbeiten geschlampt haben soll. Wie berichtet, hatte ein gusseiserner Steher des Geländers nachgegeben. Der Bub stürzte deshalb im Stiegenhaus ein Stockwerk tief. Der Vater hatte das Unglück sofort bemerkt und die Berufsrettung verständigt.

Montagmorgen inspizierte die Baupolizei den Unglücksort. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Metallsteher alles andere als fachmännisch montiert worden sein. Er sei lediglich „angeklebt“ gewesen, hieß es. Hannes Kirscher von der Baupolizei gegenüber dem KURIER: „Es wurde ein silikonartiger Klebstoff verwendet.“ Eine solche Schlamperei bei einem Geländer sei ihm, Kirschner, noch nicht untergekommen.

Der Pfusch dürfte System gehabt haben: Die Inspektoren entdeckten weitere Teile, die nur behelfsmäßig festgemacht worden waren. Inzwischen hat die Feuerwehr das Geländer gesichert und Markierungsbänder angebracht.

Der Baufirma droht ein Verwaltungsstrafverfahren (bis zu 42.000 Euro Strafe bzw. sechs Wochen Haft) und ein Gerichtsverfahren (wegen fahrlässiger Körperverletzung). Haftbar könnte laut Kirschner auch die Hausverwaltung sein, die das Gebäude abgenommen hat.

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