Bub brachte Werfergranate in den Unterricht: Zwei Schulen evakuiert

Alarm wegen einer Handgranate Montagfrüh in der Knöllgasse
Ein 14-Jähriger hatte die Granate in seiner Heimat Rumänien gefunden und wollte sie in der Geschichtsstunde herzeigen, um ein Plus zu holen.

Einen aufregenden Start in die neue Schulwoche haben rund 700 Kinder in der Knöllgasse in Favoriten hinter sich. In der vierten Klasse der Wiener Mittelschule am Wasserturm stand an diesem Montagmorgen Geschichte auf dem Stundenplan. "Gleich nach acht Uhr ist die Klassenlehrerin aufgeregt zu mir gekommen und hat gesagt, dass ein Bub etwas mitgebracht hat, das so aussieht, wie eine Werfergranate", erzählt Birgit Maria Fischer, Direktorin der Wiener Mittelschule am Wasserturm.

Bei dem Mitbringsel des Schülers handelte es sich tatsächlich um eine Werfergranate: "Ich habe daraufhin sofort die Einsatzkräfte alarmiert und aufgrund der möglichen Explosionsgefahr die Schule räumen lassen", sagt Fischer. "Außerdem habe ich in der benachbarten Volksschule angerufen, gewarnt und gesagt, dass vorsichtshalber alle Kinder die Schule verlassen sollen."

Entminungsdienst, Polizei und Feuerwehr im Einsatz

Binnen weniger Minuten waren Polizei und Feuerwehr vor Ort. Auch der Entminungsdienst der Polizei wurde verständigt: "Wir wurden kurz nach acht Uhr zum Einsatz gerufen und waren mit fünf Autos und 24 Mann vor Ort", sagt ein Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr.

Bub wollte Plus ergattern

Der Großeinsatz stellte sich schließlich als Fehlalarm heraus, denn "die Granate hatte keinen Zünder und war somit nicht scharf", sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger. "Der Bub hatte sie in seiner Heimat Rumänien gefunden und wollte sie im Geschichtsunterricht zeigen, um sich dafür ein Plus zu holen", erzählt die Direktorin.

Während des Einsatzes wurden die Kinder in einer benachbarten Schule untergebracht: "Ich wollte diese Woche sowieso noch einen Feueralarm üben. Das machen wir regelmäßig. Damit keine Panik ausbricht, haben wir den Kindern erzählt, dass es nur eine Übung ist", sagt Fischer. Nach rund zweieinhalb Stunden durften die Kinder wieder in die Schulen zurück. "Es hat alles super geklappt. Ich bin sehr stolz auf sie."

Laut Polizei gab es in jüngster Zeit keinen ähnlichen Vorfall. Im vergangenen Jahr mussten allerdings die 530 Schüler eines Gymnasiums in Simmering evakuiert werden, weil zwei Burschen eine Stinkbombe gezündet hatten. 14 Schüler und Erwachsene wurden wegen Übelkeit und Augenreizungen von der Berufsrettung versorgt.

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