Brand gibt neue Rätsel auf: Opfer zwischen 17 und 35 Jahre alt

Nach den Löscharbeiten fand die Feuerwehr die fünf Leichen
Laut Obduktion ist das Quintett erstickt. Auch eine Frau starb in dem Wirtshaus.

Obdachlose? Flüchtlinge? Oder doch junge Menschen, deren illegale Party tragisch endete?

Nach dem Brand der ehemaligen Mostschenke in der Nacht auf Freitag liegen die genauen Ursachen und Hintergründe weiterhin im Dunklen. Die Wiener Gerichtsmedizin konnte zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen. So handelt es sich bei den Opfern um eine Frau und vier Männer, alle sind im Alter zwischen 17 und 35 Jahre alt. Das Quintett ist qualvoll erstickt.

Defekter Ofen

Bisherige Ermittlungen des Landeskriminalamtes haben ergeben, dass das Feuer im Inneren des einstigen Wirtshauses ausgebrochen ist. Hinweise auf eine Brandstiftung gibt es nicht. Denkbar ist, dass die Ursache ein defekter alter Ofen ist, der gefunden wurde. Allerdings dauert es meist einige Tage und Wochen, bis das restlos geklärt werden kann.

Das Problem ist, dass es aktuell sehr viele Abgängigkeitsmeldungen bei der Polizei gibt, die alle abgearbeitet werden müssen. "Manchmal kann es auch ein paar Tage dauern, bis jemand vermisst wird", erklärt Polizeisprecher Christoph Pölzl. Betont wird allerdings, dass Fremdverschulden so gut wie ausgeschlossen werden kann.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Zuge der Löscharbeiten Freitagabend auf verkohlten Leichen gestoßen. Nachbarn berichteten zwar, dass sich immer wieder Jugendliche im Bereich des Mostschenke am Rande des Kurparks Oberlaa (Wien-Favoriten) aufgehalten haben, aber in den vergangenen Tagen ist keine Sichtung bekannt.

Das niedergebrannte Gebäude gehört dem Stadtgartenamt (MA 42) und war jahrelang bis zum Sommer an einen Gastronomen verpachtet. Nach dem Tod des Betreibers wurde der Pachtvertrag aufgelöst. Über Wien hinaus war der Wirt auch wegen seines Streichelzoos bekannt.

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