Bewusstloser Mann in U3: Kritik von Passanten

"Der Vorfall hat sich direkt vor einer Überwachungskamera abgespielt", erzählt eine Helferin.
Minuten verstrichen, ehe ein Wiener-Linien-Mitarbeiter auftauchte, so eine Zeugin.

Ein bewusstloser Mann lag Freitagvormittag in der U-Bahn-Station Neubaugasse, wenige Meter vor der Rolltreppe. Passanten wollten ihm helfen. "Er hat keine Reaktion gezeigt", schildert eine Öffi-Benützerin. "Wir haben erst nach einigen Augenblicken gemerkt, dass er alkoholisiert gewesen sein dürfte und auf jeden Fall ärztliche Hilfe benötigte." Ein Helfer lief zur Stationsaufsicht, ein anderer betätigt den Notruf-Griff an der Rolltreppe. Dennoch verstrichen Minuten, ehe ein Wiener-Linien-Mitarbeiter auftauchte, sagt die Zeugin. "I bin allawei no früh gnua da und wann i mein Rundgang mach, brauch’ i gar nix sehen", soll der Mitarbeiter, von empörten Helfern angesprochen, gesagt haben.

Als die Rettung eintraf, war der Mann wieder ansprechbar – er dürfte wegen seiner Alkoholisierung auf der Rolltreppe gestürzt sein, blieb aber unverletzt.

"Der Vorfall hat sich direkt vor einer Überwachungskamera abgespielt", erzählt die Helferin. Bei den Wiener Linien ist ein entsprechendes Beschwerde-Mail eingegangen. "Wir gehen dem natürlich nach", sagt Sprecherin Anna-Maria Reich. "Wir werden auch mit dem Mitarbeiter reden."

Seit am vergangenen Stefanitag ein Obdachloser im U-Bahn-Lift gestorben ist, wurden die internen Kontrollen verschärft.

Kommentare