Bauarbeiter filmt Missbrauch: Vater festgenommen

Laut Regierungsauftrag sollen mehr Polizisten auf die Straße.
50-jähriger Wiener soll sich an Zweijähriger vergangen haben. Er befindet sich in Haft.

Ein extrem schockierender Fall von Kindesmissbrauch wurde Dienstagnachmittag in Wien-Favoriten bekannt. Und wäre nicht der engagierte Bauarbeiter Anton M., 43, in der Nähe der Tatortwohnung gewesen, würde der pädophile 50-jährige mutmaßliche Täter – er ist der Vater des Opfers – noch auf freiem Fuß sein.

Bauarbeiter filmt Missbrauch: Vater festgenommen

"Ich arbeitete auf dem Flachdach, als ich in einer gegenüberliegenden Wohnung die Situation bemerkte. Da war es 9.45 Uhr. Ein Mann beugte sich über ein am Rücken liegendes Kleinkind. Sein Kopf bewegte sich in Richtung Becken", beschrieb M. die Situation. "Zuerst glaubte ich, das gibt es nicht. Dann dachte ich, das muss ich sofort stoppen."

Zuvor aber filmte der geistesgegenwärtige Arbeiter mit seinem Handy die Misshandlung über mehrere Minuten mit: "Wenn ich das erzähle, dann glaubt mir niemand. Und dieses Monster könnte alles abstreiten." Noch vom Dach aus alarmierte er die Polizei.

Zweijähriges Opfer

Die Exekutive raste zu der angegebenen Adresse. Der Zeuge zeigte den Beamten das Handy-Video. Nach lauter Aufforderung und vehementen Schlägen auf die Eingangstüre öffnete der Mann. In der Wohnung stehend erkannten die Polizisten, dass das Opfer noch im Kleinkindalter ist. Das missbrauchte Mädchen ist gerade einmal zwei Jahre alt.

Zum Zeitpunkt der Tat, so die Polizei, waren die Frau und die beiden anderen Kinder des Paares, ein Bub und seine ältere Schwester, nicht in der Wohnung. Die Mutter wurde verständigt.

Bei den Einvernahmen auf dem Bezirkspolizei-Kommissariat Van-der-Nüll-Gasse konfrontierten die Kriminalisten den Mann mit dem aufgezeichneten Material. Ohne Umschweife gab der Frühpensionist zu, sich im heurigen Jahr bereits mehrfach an seiner zweijährigen Tochter vergangen zu haben.

Sensible Befragung

Dienstag wurden die beiden anderen Kinder des Paares möglichst schonend zu eventuellen sexuellen Übergriffen durch den Vater befragt. Ob der pädophile mutmaßliche Täter auch sie missbraucht hatte, ist nicht bekannt. Die Ergebnisse werden nicht weitergegeben. Vor allem um die Familie zu schützen. Alle drei Kinder blieben bei der Mutter. Sie dürfte von dem Missbrauch nichts gewusst haben.

Dienstagnachmittag wurde ein weiteres Detail bekannt. Der Bruder des 50-Jährigen sitzt bereits seit geraumer Zeit in Haft. Er soll seine Kinder ebenfalls mehrfach sexuell missbraucht haben.

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