Olympiasieger Schwarz wehrt sich: "Keine Flucht"

Schwarz auf dem Balkon seines Apartments: „Nicht untergetaucht“.
Ausgewanderter Eiskunstläufer weist Verdächtigung zurück, die Finanz sei hinter ihm her.

Wolfgang Schwarz wehrt sich: "Ich weise die Unterstellung zurück, dass ich untergetaucht bin, weil die Finanz hinter mir her sei." Eine Illustrierte hat diesen Zusammenhang hergestellt und versucht, den aus der Haft entlassenen Olympiasieger aufzuspüren. Währenddessen meldet sich Wolfgang Schwarz von seinem Alterssitz in karibischen Gefilden beim KURIER. Er ist offiziell ausgewandert, will den Lebensabend in der Sonne verbringen, lebt von seinen 830 Euro Pension in einem Apartment mit Pool am Meer. "Ich bin schon einige Wochen hier und hatte noch nicht einmal eine lange Hose oder Schuhe an", schreibt er.

1968 hat der heute 66-Jährige bei den Winterspielen in Grenoble die Goldene im Eiskunstlauf errungen. Nach der Jahrtausendwende wurde er als Mädchenhändler und wegen der gescheiterten Entführung einer Millionärstochter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Als Freigänger und Fußfessel-Träger arbeitete er im Fitnesscenter eines Bekannten in Wien-Floridsdorf, der auch in Geschäftsverbindung mit einer slowakischen Firma steht. Genau diese Firma steht nun im Verdacht des Umsatzsteuer-Betruges.

Auskunftsperson

Schwarz sagt, er habe damit absolut nichts zu tun. Die Justiz habe ihn als Freigänger bzw. Fußfessel-Träger laufend kontrolliert und keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Nach seiner vorzeitigen bedingten Haftentlassung Anfang des Jahres reiste der Eiskunstläufer in die Dominikanische Republik. Nach der Rückkehr bereitete er seine endgültige Übersiedlung in die ewige Sonne vor. Im September wurde er – wie sein ehemaliger Chef im Sportcenter – von der Steuerfahndung zum Gespräch geladen. Als "Auskunftspersonen", wie Schwarz betont, und nicht als Beschuldigte – das habe man ihm und dem Chef ausdrücklich erklärt.

Man habe ihn zu allen möglichen Personen befragt, die in dem Sportcenter verkehrt hätten. "Ich kenne viele Leute", sagt Schwarz, "ich kenne auch mindestens zehn, die im Gefängnis sitzen." Darunter den Ex-Fußballpräsidenten Hannes Kartnig und den Ex-Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees, Heinz Jungwirth. Als Schwarz von der Finanz ausgefragt wurde, habe er seine Koffer für Übersee bereits gepackt gehabt, sagt er. Von Flucht könne also gar keine Rede sein.

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