AUA-Flieger landete ohne Erlaubnis in Schwechat

Wirtschaft von innen: Nervenschlacht bei der AUA
Maschine aus Graz hatte keinen Kontakt zum Tower, als sie auf der Piste elf landete.

War nur der Schalter für die richtige Funkfrequenz nicht eingeschaltet, wie die Austrian Airlines versichern? Oder hat der Pilot schlichtweg darauf vergessen, mit dem Tower Kontakt aufzunehmen, wie es im offiziellen Bericht nachzulesen ist?

Fix ist, dass eine AUA-Propellermaschine am 3. Juli von Graz kommend am Flughafen Schwechat gelandet ist, ohne eine Landefreigabe zu haben. Einen entsprechenden Bericht des Flugmagazins "Aviation Herald" bestätigten die Fluglinie und die Austro-Control dem KURIER.

"Ein Fehler"

AUA-Flieger landete ohne Erlaubnis in Schwechat
Rund ein bis zwei Minuten vor der Landung muss der Pilot der Dash-Maschine (siehe Symbolbild) die Frequenz wechseln. Er wechselt damit vom Anflugbereich zum zuständigen Fluglotsen für den Airport. Doch das taten die Piloten nicht. "Das war ein Fehler", sagt AUA-Sprecher Peter Thier.

Die mit 50 Passagieren voll besetzte Maschine des Kurses OS-970 flog somit ohne Aufsicht ab einer Flughöhe von etwa 700 Metern Richtung Piste 11. Laut Austro-Control habe während der Landung zu jedem Zeitpunkt "gute Sicht" geherrscht. Deshalb habe nie eine gefährliche Situation bestanden, wird von Sprecher Markus Pohanka betont.

"Wäre durchgestartet"

"Hätte der Pilot ein Hindernis erkannt, dann hätte er durchgestartet. Das heißt nicht, dass irgendetwas unsicher war", betont Thier. Piloten würden natürlich ein Flugzeug auch ohne Hilfe des Towers jederzeit sicher landen können. Nach dem Aufsetzen auf dem Rollfeld fiel der Besatzung schließlich doch noch auf, dass sie eigentlich keinen Kontakt zum Tower hatten. Deshalb meldeten sie sich und erklärten, dass sie abgelenkt gewesen seien. Konsequenzen für die Crew hat der Vorfall jedenfalls keine. Laut Austro-Control habe es bisher so einen Fall noch nie gegeben.

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