ARBÖ fordert Krisengipfel zum Baustellenchaos

Wien leidet unter der Baustellen-Saison.
Unterstützung erhält der Autofahrerclub von der Bauwirtschaft.

14.000 Baustellen, heilloses Stauchaos, völlig missglückte Koordination durch die zuständige Magistratsabteilung 46 und eine laufende Prüfung durch den Volksanwalt – Wien leidet unter der Baustellen-Saison wie selten zuvor.

Freitag reagierte der Autofahrerclub ARBÖ und forderte über die APA einen Wiener Expertengipfel. Günther Schwarzer, Landesgeschäftsführer des ARBÖ, erklärt die Forderung: "Während in den letzten Jahren die Koordination meist funktioniert hat, kann man heuer den Eindruck gewinnen, dass dieses Verkehrschaos bewusst produziert wird."

Unterstützung erhält der Verkehrsexperte von der Bauwirtschaft. Bundes-Innungsmeister Rainer Pawlick im Klartext: "Wir würden einen solchen Gipfel begrüßen. Denn es gibt tatsächlich Verbesserungspotential. Etwa bei der Koordination aber auch bei der Auf- und Einteilung der Arbeiter. Das Arbeitsrecht lässt hier Spielräume offen."

Grund für diese Aussage ist die massive Kritik an den Baufirmen, viele Baustellen überhaupt nicht zu besetzen. Auch Volksanwalt Peter Fichtenbauer – er prüft die Planung des Wiener Baustellen-Sommers 2014 – stellte fest, dass verwaiste Baustellen den Verkehrskollaps in Wien provozieren. ARBÖ-Chef Schwarzer will auch erheben lassen, an welchen Bauprojekten ein 24-Stunden-Arbeitsbetrieb machbar wäre.

Absage von Vassilakou

Der KURIER konfrontierte das Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou mit der ARBÖ-Forderung. Die Antwort war eindeutig: "Es ist kein Gipfel notwendig. Denn es ist ohnehin ein laufender Informationsfluss aufrecht. Konstruktive Vorschläge sollen die Institutionen bitte an die zuständige Magistratsabteilung der Stadt Wien richten."

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