Amerikanische Privatuni zieht in Wiener Stadtpalais

Webster University
Am Mittwoch wurde der neue Campus der Webster Vienna Private University offiziell eröffnet.

Zuerst hat Rudolf Suchodolski-Schneider das Studium an der WU versucht, dann am Juridicum. Aber wohl hat sich der 25-jährige Wiener an keiner der Universitäten gefühlt. „Da war ich bloß eine Nummer.“ Das Gefühl hat er heute nicht mehr. Seit drei Jahren besucht Suchodolski-Schneider die "Webster Vienna Private University". Der Preis für die exklusive Betreuung und Hörsäle mit maximal 25 Studenten: Rund 18.000 Euro Studiengebühren pro Jahr.

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Webster University
Seit kurzem muss der Student für seine Vorlesungen nun nicht mehr hinaus nach Kaisermühlen, sondern einfach in die Praterstraße. Nach fünf Jahren Standortsuche und einem Jahr Umbauarbeiten wurde gestern, Mittwoch, der neue Campus im Palais Wenkheim offiziell eröffnet.

Praxis statt Theorie

Vormals der Sitz der Wirtschaftsprüfungskanzlei Ernst & Young beherbergt das Palais auf sechs Stockwerken nun unter anderem 17 Seminarräume, eine 300 Quadratmeter große Bibliothek aber auch ein Video- sowie ein Radio-Aufnahme-Studio. Denn das Motto der Privatuni: Praxiserfahrung statt theoretischen Abhandlungen. Deswegen auch die hohen Studiengebühren. Man will den Studenten helfen, ihnen viele Möglichkeiten bieten - das kostet nun mal.

Die teuren Studiengebühren sind es der Studentin und gebürtigen Bulgarin Gergana Manolova jedenfalls wert. "Wenn ich sehe, wie es meinen Freunden beim Studium geht, dann weiß ich wieder, was ich an der Webster Uni habe."

Ihren Ursprung nahm die Privatuni vor 100 Jahren in St. Louis (USA). Mittlerweile ist die Institution mit 22.000 Studenten auf vier Kontinenten vertreten. In der Wiener Dependance finden rund 500 Studenten Platz. Ein Fünftel der Studenten kommt aus Österreich, der Rest aus 70 Ländern.

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Webster University
Das Ziel in Österreich definiert amtierende Webster University-Präsidentin Elizabeth J. Stroble: „Die führende, internationale, private, nicht gewinnorientierte Universität zu werden.“ Und die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Universitäten verbessern, ergänzt Wiener Uni-Rektor Arthur Hirsh. Auch wenn sich auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren einiges getan habe. Immerhin ist die Webster University mittlerweile auch in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) vertreten.

Studenten verdoppeln

In den kommenden Jahren soll die Zahl der Studierenden aber verdoppelt werden. Das ist aber nicht das einzige Ziel von Universitätsdirektor Hirsh. Besonders stolz ist Hirsh auf das Psychologie-Zentrum, in dem eines Tages auch Therapiestunden für die Wiener angeoten werden sollen.

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