72 Millionen Euro für Unterbringung der Flüchtlinge

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Doppelt so viele Asylwerber wie im Vorjahr in der Grundversorgung.

1,4 Milliarden Euro standen dem Fonds Soziales Wien (FSW), der soziale Dienstleistungen für die Stadt Wien erbringt, im vergangenen Jahr 2015 zur Verfügung. Der Großteil davon, nämlich 965 Millionen Euro, machten Pflege- und Betreuungsleistungen aus.

Für die Betreuung und Unterbringung der Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach und durch Wien reisten, wurden knapp 72 Millionen Euro aufgewendet (davon kommen 41 Millionen von der Stadt Wien). "Da sieht man einmal, dass das gar nicht so viel war", sagte die zuständige Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Damit ist das Budget für Flüchtlinge im Vergleich zum Jahr 2014 um knapp 27 Millionen Euro gestiegen.

72 Millionen Euro für Unterbringung der Flüchtlinge
Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ): „Ich verstehe den Unmut der Ärzte“

Verdoppelt

Auch die Zahl der Flüchtlinge, die sich in Wien in der Grundversorgung befanden, ist stark gestiegen: Im Vorjahr waren pro Monat im Durchschnitt 10.580 Flüchtlinge in Wien in der Grundversorgung. Aktuell sind pro Monat durchschnittlich 20.700.

Für das laufende Jahr rechnet der Fonds Soziales Wien mit einem Anstieg der Kosten für die Grundversorgung auf 110 bis 120 Millionen Euro. Allerdings werden diese Zahlen gerade neu berechnet, da der Flüchtlingsstrom im Vergleich zum Vorjahr bereits wieder abebbt.

72 Millionen Euro für Unterbringung der Flüchtlinge
Aufteilung des Budgets - Tortengrafik GRAFIK 0998-16, 88 x 45 mm

Der größte Brocken der FSW-Dotierung kommt von der Stadt. 924 Millionen Euro schießt die Kommune dem Fonds zu. Geld kommt weiters auch aus dem Pflegefonds bzw. in Form von Kostenbeiträgen der Kunden. Bei den Leistungen überwiegen die Pflege- und Betreuungsaufwände.

Finanziert wurden 2015 fast 1,5 Millionen Stunden an Hauskrankenpflege. Die Hilfe für Menschen mit Behinderung schlug mit rund 268 Millionen Euro zu Buche. Leistungen wie betreute Wohnplätze oder Berufsintegrationsmaßnahmen wurden damit abgegolten. Für die Wiener Wohnungslosenhilfe wurden 62 Millionen Euro aufgewendet.

"Keine leere Worthülse"

Das Motto des FSW - "Wir sind da, um für Sie da zu sein" - ist laut Fonds-Chef Peter Hacker "keine leere Worthülse". Man sei 365 Tage im Jahr präsent, beteuerte er. Mehr als 1.600 Mitarbeiter sind beim Fonds Soziales Wien beschäftigt. Hacker verwies auch auf die rund 160 Partnerorganisationen, die Dienstleistungen im Auftrag der Stadt erbringen.

Der am Freitag vorgelegte Geschäftsbericht umfasst rund 100 Seiten. Dargelegt werden darin nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch diverse Projekte und Adaptierungen. Erwähnt wird etwa die Erweiterung der Öffnungszeiten der Tageszentren für Senioren, die im Rahmen eines Pilotversuchs 2015 erprobt worden ist.

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