Frau niedergeschossen: 33 Monate Haft

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Wien-Ottakring. 34-Jähriger stand vor Gericht: Schuss durch Eingangstür traf Freundin des Gegners.

Im Prozess gegen einen 34-jährigen Mann, der durch die Tür einer in Wien-Ottakring gelegenen Wohnung eine 27-Jährige niedergeschossen und schwer verletzt hatte, haben die Geschworenen die auf versuchten Mord lautende Anklage verworfen. Der Mann ist am Mittwochabend im Straflandesgericht wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung zu 33 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden.

Die Geschworenen schlossen sich mit ihrem Wahrspruch Verteidiger Elmar Kresbach an, der versichert hatte, seinem Mandanten habe es am Tötungsvorsatz gefehlt. Der Staatsanwalt meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

Tathergang

Der Schuss durch die geschlossene Eingangstür einer Wohnung in Ottakring galt eigentlich dem Komplizen, mit dem sich der Schütze über den Verkauf von Einbruchsbeute nicht hatte einigen können. Doch die Kugel traf die Lebensgefährtin des auserwählten Opfers. Die 27-Jährige wurde durch das in Bauch und Becken eingedrungene Projektil lebensgefährlich verletzt und verlor bei der Notoperation einen Teil ihres Darmes.

Verübt wurde das Attentat am 27. September 2013, am Mittwoch stand der 34-jährige Schütze wegen versuchten Mordes in Wien vor Gericht. Er hatte den Anschlag angekündigt und der Lebensgefährtin seines ehemaligen Partners angekündigt, es werde sich erst zeigen, ob dieser das überlebt. Er platzierte sich vor der mit einer Milchglasscheibe versehenen Wohnungstür, klopfte, trat dagegen und feuerte schließlich aus einer Entfernung von eineinhalb Meter, als er laut Anklage hinter der Scheibe "deutliche Umrisse einer Person" wahrnahm. Der 34-Jährige schoss noch ein zweites Mal durch die zersplitterte Scheibe, der Schuss ging aber ins Leere, der Kontrahent war aufs WC geflüchtet.

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