21-Jährige von Vater und Bruder eingesperrt

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Hausarrest: Familie akzeptierte Freund nicht.

Weil eine muslimische Familie mit dem österreichischen Freund der Tochter nicht einverstanden war, ist die junge Frau im vergangenen Sommer drei Wochen lang zu Hause eingesperrt worden. Die Griffe an Türen und Fenstern wurden abmontiert. Am Donnerstag erhielten der Vater und der Bruder der 21-Jährigen wegen Freiheitsberaubung zehn Monate bedingte Haft und eine unbedingte Geldstrafe von 2000 bzw. 400 Euro; nicht rechtskräftig.

Die Frau lernte den 24-jährigen Mann im März bei einem AMS-Kurs kennen und traf sich heimlich mit ihm. Doch die Familie erfuhr von der Liebesgeschichte. Daraufhin sperrten der Vater und der Bruder die Frau in ihrem Haus in Wien-Donaustadt ein. "Plötzlich war der Kontakt weg", erzählte der Freund im Zeugenstand.

Am 27. Juni gelang der jungen Frau die Flucht. Sie kletterte um 5 Uhr Früh über ein Kellerfenster ins Freie und fuhr zu ihrem Freund nach Floridsdorf. Keine Stunde später tauchten Vater und Bruder dort auf, um sie zurückzuholen. Der Bruder gab vor Gericht offen zu, mit einem Österreicher als möglichen Schwager nicht einverstanden gewesen zu sein.

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