200 Wohnungen beim Otto-Wagner-Spital

Steinhof, Otto Wagner Spital, VAMED-Neubau
Expertengremium legt Zwischenbericht vor. Bürgerinitiative spricht von "Farce"

Maximal 200 Wohnungen sollen künftig auf dem Areal des Wiener Otto-Wagner-Spitals entstehen. So sieht es der Zwischenbericht jener Expertenkommission vor, die sich im Auftrag der Stadt mit der Zukunft des Gebiets beschäftigt. Gegen dessen Bebauung machen seit Jahren die Rathaus-Opposition und Bürgerinitiativen mobil.

Das Konzept der Experten sieht insgesamt elf mögliche Baufelder vor. Sie befinden sich allesamt im Osten des Areals und sind jeweils zwischen 400 und 500 Quadratmeter groß. Ein konkretes Nutzungskonzept gibt es allerdings noch nicht. Die Neubauten sollen aber geeignet sein, Sonderwohnformen wie etwa betreutes Wohnen aufzunehmen. Auch für Büros, Kindergärten oder Ordinationen soll Platz zur Verfügung stehen. Es werde sich jedenfalls um geförderten Wohnbau handeln, betont Stadtplaner Christoph Luchsinger, Mitglied des Gremiums.

Die Neubauten sollen auch dazu dienen, das bereits errichtete Pflegezentrum der VAMED zu kaschieren. „Dieses Projekt hätte so nie passieren dürfen, dabei handelt es sich um einen Unfall“, sagt Luchsinger dazu.

Die Kommission empfiehlt weiters, Grünstreifen und den Hauptteil des Areals nicht neu zu bebauen. Ein weiteres Ziel ist, dass die Anlage autofrei wird.

Das endgültige Konzept soll im Oktober vorliegen. Sie werde sich an die Empfehlungen halten, betont die zuständige Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne).

Heftige Kritik

Von einer „Farce“ spricht indes die Bürgerinitiative „Steinhof erhalten“. Sie verweist auf eine Zusage von Bürgermeister Michael Häupl aus dem Jahr 2011, wonach der Neubau von 200 Wohnungen im Nordteil des Ostareals gänzlich gestrichen werde. Doch genau in diesem Gebiet findet sich jetzt wieder ein Teil der vorgesehenen Baufelder. „Offensichtlich sind interne Abkommen mit Investoren wichtiger als die Wünsche der Bevölkerung.“ Freilich: Das ursprüngliche Konzept hatte insgesamt sogar 600 Wohnungen vorgesehen.

Die Opposition ist dennoch empört: Trotz 65.000 Unterschriften gegen die Verbauung sei die Steinhof-Zerstörung weiter im Plan, kritisiert auch FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik. ÖVP-Parteichef Manfred Juraczka fragt sich: „Wer schützt die Umwelt vor Rot-Grün?“

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