20 Jahre für Mord an Nachbarn

20 Jahre für Mord an Nachbarn
Wegen Mordes an seinem 48-jährigen Nachbarn in Wien-Hietzing ist ein 29-Jähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.

Ich wollte mich nur schützen, ich habe Angst gehabt." Mit diesen Worten beschrieb ein 29-jähriger Wiener jenen Augenblick, bevor er zugestochen hatte. Der arbeitslose Installationstechniker musste sich deshalb am Montag im Wiener Landesgericht verantworten: Ihm wird vorgeworfen, in der Nacht zum 18. Februar in Hietzing seinen Nachbarn und Freund Thomas B., 48, erstochen zu haben.

Die Freundschaft zwischen den im selben Haus in der Waldvogelstraße wohnenden Männer dürfte selbst für Verwandte des Opfers etwas eigen ausgefallen sein. Der Jüngere, Stefan S., soll den psychisch kranken B. demnach "finanziell ausgenommen haben". Viele Mieter im Haus stellen dem oft alkoholisierten S. kein gutes Zeugnis in Sachen Benehmen aus.

In jener Nacht soll S. zuerst ein Küchenmesser von seiner Freundin geholt haben, ehe er lange gegen B.'s Wohnungstür klopfte. Als dieser öffnete, sei es zur Auseinandersetzung gekommen. Angeblich, so der Angeklagte heute, sei es zu sexuellen Übergriffen gekommen, B. sei mit erhobenen Händen auf ihn zugekommen. Er wollte sich da nur verteidigen - und stach gleich zehn Mal zu. Laut Gerichtsmediziner waren die Verletzungen derart schwerwiegend, dass "selbst ein Notarzt nichts mehr für den Mann tun hätte können."

Das nicht rechtskräftige Urteil lautete auf 20 Jahre Haft.

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