Vierlinge: "Zerbrechliche" Babys einer 65-Jährigen

Annegret R, hat jetzt 17 Kinder. Mit 55 wurde sie Mutter, mit 65 stellte sie den Vierlingsrekord auf
Die älteste Vierlingsmutter der Welt musste 14 Wochen zu früh entbunden werden.

Annegret R. hat die Ärzte der Berliner Charité von ihrer Schweigepflicht entbunden, damit alle erfahren dürfen, wie es Neeta, Dries, Bence und Fjon geht. "Das sind vier hochzerbrechliche Babys", sagte der Direktor der Geburtsmedizin, Prof. Wolfgang Henrich. Die drei Buben und das Mädchen seien zu früh auf die Welt gekommen, da "der mütterliche Allgemeinzustand" ab der 22. Schwangerschaftswoche "nicht mehr zuließ, die Schwangerschaft zu verlängern". Die Mutter erhielt Medikamente zur beschleunigten Reifung der Lungen der Säuglinge. Am 19. Mai wurden die Kinder per Kaiserschnitt geboren, die Mutter musste 48 Stunden auf der Intensivstation versorgt werden. Zwei Kinder atmen inzwischen selbstständig, zwei müssen beatmet werden.

Prognosen

Zu möglichen Prognosen für die vier Kinder äußerten sich die Ärzte nicht. Die Kinder seien "sehr unreife Frühgeborene" und damit "Hochrisikopatienten". Noch ließen sich Folgeerkrankungen oder bleibende Schäden kaum absehen. Die Erfahrung lehre, dass Frühgeborene später laufen und sprechen lernen als Kinder, die 40 Wochen im Bauch der Mutter ausgetragen wurden. Bei 70 Prozent der Frühchen sei diese Entwicklungsverzögerung bis zur Einschulung wieder ausgeglichen, so die Ärzte. In der Charité geht man davon aus, dass die Vierlinge einen großen Teil der 14 Wochen, die sie zu früh geboren wurden, im Krankenhaus bleiben müssen.

Die Berliner Lehrerin, die jetzt 17 Kinder geboren hat, hatte sich in der Ukraine künstlich befruchtete fremde Eizellen einsetzen lassen. Ihre Aktion hat für weltweites Entsetzen gesorgt – der Wiener Wunschkindspezialist Wilfried Feichtinger sprach im KURIER von einem "ärztlichen Kunstfehler". Prof. Henrich will sich dazu nicht direkt äußern. Er möchte aber Frauen "in einem frühen Lebensalter das Kinderkriegen schmackhaft machen".

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