Unwetter: Southside-Festival abgebrochen

Unwetter: Southside-Festival abgebrochen
Sanitäter versorgen verletzte Festivalbesucher, während am Himmel die Blitze zucken. Auch die Kleinstadt Pfullingen meldet Land unter.

Auf die Tropenhitze folgt das Donnerwetter: Erneut hat es Baden-Württemberg besonders heftig getroffen. Beim „Southside Festival“ mit Zehntausenden Musikfans gab es am Freitagabend 25 Verletzte. Die Feiernden flüchteten vor Blitz, Donner und Starkregen. Auch in Pfullingen, südlich von Stuttgart, goss es wie aus Kübeln. Zwei kleine Bäche traten über die Ufer und trieben die hilflosen Bewohner in die Enge. Das ganze Ausmaß der Schäden werde sich wohl erst bei Sonnenaufgang zeigen, erklärten die erschöpften Retter.

25 Verletzte

Sanitäter versorgten beim „Southside Festival“ im Kreis Tuttlingen 25 verletzte Musikfans. „Fünf von ihnen kamen ins Krankenhaus“, sagte ein Sprecher der Polizei. Um was für Verletzungen es sich handelte, konnte er am Samstagmorgen nicht sagen. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgebrochen. Die Sicherheit auf dem Gelände könne nicht mehr gewährleistet werden, teilten die Veranstalter mit. Die Besucher wurden aufgefordert, die Heimreise anzutreten.

Zu Beginn der dreitägigen Open-Air-Veranstaltung auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes in Neuhausen Ob Eck herrschte noch schönstes Sommerwetter, dann kamen Blitz und Donner. Das „Southside Festival“ findet traditionell gleichzeitig mit dem „Hurricane Festival“ in Niedersachsen statt. Auch dort wurde die Veranstaltung am Freitagabend wegen eines Unwetters unterbrochen.

Hagelsturm

Gewitter und ein Hagelsturm überraschten Pfullingen in den späten Abendstunden. Die Feuerwehr war unterunterbrochen im Einsatz, um überflutete Keller und Tiefgaragen abzupumpen, weggespülte Fahrzeuge zu bergen und einen Kellerbrand zu löschen. In kurzer Zeit traten in der 18 000-Einwohner-Gemeinde zwei Bäche über die Ufer und überfluteten Teile der Stadt.

„Es sieht verheerend aus im Stadtgebiet“, sagte Bürgermeister Michael Schrenk in der Nacht. Besonders öffentliche Gebäude wie Sporthallen und ein Museum seien betroffen. „Es sind großflächig große Schäden entstanden.“ Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht.

Ähnliche Szenen hatten sich am Freitagnachmittag bei einem Unwetter in Stromberg in Rheinland-Pfalz abgespielt. Der sonst so harmlose Welschbach verwandelte sich in einen reißenden Fluss. Das Wasser stand teils zwei Meter hoch in der kleinen Stadt.

Etwa 60 Gebäude wurden überflutet. 30 Anwohner waren in ihren Häusern eingeschlossen. Der Gesamtschaden könnte eine sechs- oder siebenstellige Höhe erreichen. Verletzte gab es nach Angaben vom Krisenstab des Kreises Bad Kreuznach nicht.

Für das Wochenende kündigte der Deutsche Wetterdienst erneut heftigen Regen an.

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