Serbien: Fünf Tote bei Schießerei in Cafe

Am Tatort in Zitiste: "Es war furchtbar! Überall war Blut"
Mehrere Personen in Lebensgefahr. Offenbar Eifersucht als Motiv.

Im Cafe "Makijato" in Zitiste bei der nordserbischen Stadt Zrenjanin ist Samstagfrüh während des "Hähnchenfestes" ein Blutbad angerichtet worden. Um 1.40 Uhr tötete ein 38-Jähriger möglicherweise aus Eifersucht mit einer Kalaschnikow erst seine Ex-Frau und deren Freundin. Dann verwundete er drei junge Menschen so schwer, dass sie im Krankenhaus starben. 22 weitere wurden verletzt, so die Polizei.

Serbien: Fünf Tote bei Schießerei in Cafe
A man is interviewed in a cafe after a shooting during a local festival in the village of Zitiste, north of Belgrade, Serbia July 2, 2016. REUTERS/Djordje Kojadinovic

"Ich werde sie alle umbringen"

"Ich werde sie alle umbringen", habe der Angreifer geschrien, sagten Augenzeugen später örtlichen Medien. Dann habe er drei Mal in die Luft gefeuert, bevor er Salven in die Gästemenge schoss. "Es war furchtbar! Überall war Blut", beschrieb Cafe-Besitzer Ljubomir Milinovic die Schreckensszene der staatlichen Nachrichtenagentur Tanjug. Der Attentäter, der von seinen Mitmenschen als ruhig und zurückgezogen beschrieben wurde, konnte erst von zwei Männern gestoppt werden, die ihn überwältigten und der Polizei übergaben.

Serbien: Fünf Tote bei Schießerei in Cafe
Blood stains are seen on the ground at a cafe after a shooting during a local festival in the village of Zitiste, north of Belgrade, Serbia in this still image from video taken July 2, 2016. Courtesy of N1 via REUTERS TV ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY.NO RESALES. NO ARCHIVE. SERBIA OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN SERBIA
Die Waffe habe der Attentäter illegal besessen, sagte Innenminister Nebojsa Stefanovic am Tatort. Wahrscheinlich sei Eifersucht die Ursache des Amoklaufs gewesen. Dorfbewohner erzählten Medien, der 38-jährige sei vor einem halben Jahr geschieden worden. Offensichtlich habe er die Trennung nicht verkraftet. Möglicherweise könnte die Tat auch mit der Kriegsvergangenheit in Zusammenhang stehen, hieß es weiter. Der Mann sei als Flüchtling während des Bürgerkriegs im benachbarten Kroatien (1991-1995) ins Dorf Zitiste gekommen.

Immer wieder Tragödien

Serbien ist in den vergangenen Jahren immer wieder von ähnlichen Tragödien geschockt worden. Im vergangenen Mai starben im Dorf Martonos bei der nordserbischen Stadt Kanjiza sieben Menschen. Im April 2013 hatte ein 60-Jähriger bei der Stadt Mladenovac vor den Toren von Belgrad 13 Nachbarn erschossen.

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