Franziskus in Afrika: Aufruf gegen Extremismus

Freude über den Papst-Besuch in Nairobi, Kenia
Die Kenianer trotzen dem strömenden Regen und feiern den Papst.

In den sozialen Netzwerken wird Kenias Präsident Uhuru Kenyatta dazu aufgerufen, sich Franziskus zum Vorbild zu nehmen. Denn der fährt diesmal mit einem Mittelklasse-Toyota durchs Land und im Papamobil zu den Messen. Am Donnerstag feierte der Papst seine erste Messe auf dem Universitäts-Campus in Nairobi. Zehntausende standen stundenlang knöcheltief im Schlamm. Es regnete in Strömen.

In Anspielung auf die in Kenia verbreitete Genitalverstümmelung an Frauen (FGM) forderte Franziskus, sich Bräuchen zu widersetzen, "die die Arroganz unter den Männern begünstigen, die die Frauen verletzen oder verachten und das Leben der unschuldigen Ungeborenen bedrohen". Christliche Familien sollten vielmehr die Liebe Gottes ausstrahlen. Dies ist nach den Worten des Papstes heute besonders wichtig, "denn wir erleben die Ausbreitung neuer Wüsten, die durch eine Kultur des Egoismus und der Gleichgültigkeit gegenüber den anderen gebildet werden".

Gegen den Terror

Vor dem Gottesdienst hatte Franziskus bei einem interreligiösen Treffen in der Nuntiatur auch Vertreter der Muslime getroffen. Dabei rief er zur gemeinsamen Abwehr von Extremismus und Terror auf. "Allzu häufig werden Jugendliche im Namen der Religion zu Extremisten gemacht, um Zwietracht und Angst zu säen und um das Gefüge unserer Gesellschaften zu zerstören", sagte Franziskus. Der Besuch steht unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, rund 10.000 Polizisten sind im Einsatz. Die achttägige Afrika-Reise führt Franziskus auch nach Uganda und in die Zentralafrikanische Republik. Er ist da, wo Armut, Korruption und Gewalt herrschen. In seiner Rede vor Präsident Uhuru Kenyatta und Regierungsmitgliedern sagte er: "Ich fordere Sie insbesondere auf, wahre Sorge für die Bedürfnisse der Armen zu zeigen."

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