München: Zara-Mitarbeiter filmte Frau in Kabine

"Null Toleranz" Der Zara-Konzern reagierte sofort auf den Vorfall
Haftstrafe wegen "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs" droht.

Spanner-Skandal in einer Zara-Filiale in der Theatinerstraße in der Münchner Altstadt: Eine 25-jährige Studentin hatte sich in einer Umkleidekabine teilweise ausgezogen, um ein Oberteil anzuprobieren, als sie eine Handykamera über dem Spiegel entdeckte. Sie rief um Hilfe, und ein Sicherheitsmann tauchte auf. Doch statt einzugreifen sah er sich das Video an – gemeinsam mit dem Zara-Mitarbeiter, der die Frau von der Nachbarkabine aus mit der Handykamera gefilmt hatte, wie die Bild-Zeitung berichtet. Der Sicherheitsmann, der angeblich mit dem betreffenden Mitarbeiter befreundet ist, soll laut dem Bericht gelacht und sich das Video mehrmals angesehen haben.

Polizeieinsatz

Eine Freundin der 25-jährigen Studentin rief die Polizei, die nach kurzer Zeit mit mehreren Streifenwagen vor Ort war. Eine Polizeisprecherin erklärte gegenüber der Bild-Zeitung: "Wir ermitteln jetzt gegen die beiden Männer wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen." Das Handyvideo könnte weitreichende Konsequenzen für die beiden Spanner haben: Ihnen drohen Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren.

Das Unternehmen Zara reagierte umgehend auf den widerlichen Vorfall und stellte den Mitarbeiter und den Sicherheitsmann frei. In der Sache werde eine "Null-Toleranz-Politik" verfolgt, hieß es bei der spanischen Modekette.

Kommentare