Mindestens 19 Tote bei Amoklauf in Japan

Nach Amoklauf: Polizisten vor dem Behindertenheim nahe Tokio.
Amoklauf in Behindertenheim nahe Tokio: Ein junger Mann ersticht mindestens 19 Menschen und verletzt Dutzende schwer. Täter hat sich der Polizei gestellt.

Bei einem Amoklauf Dienstagmorgen (Ortszeit) in Japan hat ein Mann mindestens 15 Menschen in einem Behindertenheim erstochen. Wie japanische Medien berichteten, wurden 45 Menschen teils schwer verletzt. Der Täter habe sich kurz nach dem Verbrechen auf einer Polizeistation gestellt. Es handele sich um einen 26-jährigen Japaner.

Der Mann behaupte, er habe früher in dem Behindertenwohnheim in der Stadt Sagamihara in Tokios Nachbarprovinz Kanagawa gearbeitet. Der Mann war demnach in der Nacht zum Dienstag in die Anlage eingedrungen. Über sein Motiv herrschte zunächst Unklarheit. Es ist der blutigste Amoklauf seit Jahren in dem fernöstlichen Land.

Amokläufe in Japan

Im Jahr 2008 hatte ein Mann in Tokio sieben Menschen erstochen. Der damals 25-jährige Japaner war zur Mittagszeit im weltberühmten Elektronik-Shoppingviertel Akihabara mit einem Lastwagen in die Menge gerast und hatte wahllos auf Passanten eingestochen. Zehn Menschen wurden verletzt. Der Mann war nahe des Tatortes festgenommen worden. Er wurde später zum Tode verurteilt und sitzt derzeit in der Todeszelle in Tokio.

Das Blutbad in Akihabara ereignete sich am gleichen Tag wie 2001, als ein Amokläufer in einer Grundschule in der Stadt Ikeda wahllos acht Kinder mit einem Küchenmesser erstach. Zwar gilt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich weiterhin als ein Land mit relativ geringer Gewaltkriminalität. Doch haben in den vergangenen Jahren die Übergriffe mit Messern zugenommen.

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