Liechtensteiner soll sechs Buben missbraucht haben

Dem 55-jährigen Mann wird sexueller Missbrauch von Fußball-Junioren-Spielern vorgeworfen.

Im Fürstentum Liechtenstein steht ein 55-jähriger Mann unter dringendem Verdacht, sich wiederholt sexuell an sechs unter 14-jährigen Buben vergangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.

Die sexuellen Handlungen an den Minderjährigen sollen sich zwischen Herbst 2014 und Dezember 2015 abgespielt haben, wie die Liechtensteiner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Dabei soll der Beschuldigte die Taten unter Ausnützung seiner Stellung als Aufsichtsperson begangen haben.

Angeklagter verweigert Aussage

Der Angeklagte hat die ihm zur Last gelegten Straftaten nicht gestanden. Er machte laut Staatsanwaltschaft von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Der Fall wurde dem Liechtensteiner Kriminalgericht übergeben. Sexueller Missbrauch von Minderjährigen wird im Fürstentum mit Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren geahndet.

Beim mutmaßlichen Täter wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Von der Verfolgung für den Besitz kinderpornografischer Darstellungen werde derzeit abgesehen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Für eine Anklageerhebung wären weitere Beweisaufnahmen notwendig gewesen, die laut Staatsanwaltschaft das Verfahren verzögert hätten. Die Behörde ließ offen, ob sie diesen vermuteten Straftatbestand später nochmals aufgreifen werde.

Liechtensteiner Medien berichteten anfangs der Woche, bei den mutmaßlichen Opfern handle es sich um Fußball-Junioren. Die Staatsanwaltschaft bestätigte das nicht. Die Buben hätten jedoch unter der Obhut des Angeklagten gestanden. Sie hätten sich mit Zustimmung der Eltern im Haus des Verdächtigen aufgehalten oder dort geschlafen.

Kommentare