"Starbucks" nimmt Kurs auf Mailand

Der US-Kaffeegigant will ab 2017 auch Italien erobern. Die erste Filiale soll in Mailand entstehen.

Skepsis."Honey Blossom Macchiato" oder "Vanilla Bean Macchiato" – schon allein die Namen der Heißgetränke der Kette Starbucks sorgen im Espresso und Cappuccino-Land für Skepsis. Ab 2017 will der US-Kaffeegigant auch Italien erobern. Die erste Filiale soll in Mailand entstehen.

23.000 Filialen in knapp 70 Ländern zählt das 1971 in Seattle von Howard Schultz gegründete Unternehmen bereits. Drei Mal hat Schultz einen – bisher vergeblichen - Anlauf in Italien unternommen. Bei seinem Besuch in Verona vor 30 Jahren war er so begeistert von der italienischen Kaffeekultur, dass er in Seattle das erste Coffeehouse eröffnete.

Bisher wehrten sich die Italiener gegen das "Gebräu im XXL-Becher", wie Luciano verächtlich sagt, während er im römischen Traditionscafé Sant’ Eustachio in Windeseile seinen Espresso kippt. Barmann Giuseppe pflichtet ihm bei. Eine elegante Signora nippt an ihrem mit reichlich Milchschaum verzierten Cappuccino. Sie hat bishernur einmal bei einer USA-Reise Starbucks-Kaffee getrunken. "Es war gefärbtes Wasser und ungenießbar", sagt sie.

Zielgruppe Touristen und Jobnomaden

Die Zielgruppe in der Mailand werden Touristen, Geschäftsreisende und Jobnomaden sein. Denn lange und gemütlich beim Kaffee zu sitzen und dabei noch uneingeschränkten Wlan-Empfang zu haben, ist in italienischen Bars kaum möglich.

Bei der neuen Herausforderung wird Starbucks von dem italienischen Ex-Fußballer und Unternehmer Antonio Percassi begleitet. "Starbucks ist bei Preis und Qualität des Kaffees in Italien nicht wettbewerbsfähig. Man versucht mit der Qualität des Aufenthalts zu punkten", meint er. Es ist das, was Firmenchef Schultz mit dem „dritten Ort“ zwischen Arbeitsplatz und Zuhause bezeichnet.

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