Berlusconi muss sich Herzoperation unterziehen

Silvio Berlusconi
Der Ex-Premier hatte für Forza Italia geworben. Es lief überhaupt nicht gut.

Nach einem Herzanfall muss Ex-Premier Silvio Berlusconi doch länger als geplant in der Mailänder Klinik San Raffaele bleiben. Er muss sich sogar einer Operation unterziehen. Berlusconi leide an starker Herzinsuffizienz, wegen der der Eingriff notwendig geworden sei, erklärte Privatarzt Alberto Zangrillo bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Aortenklappe muss ersetzt werden. Der Eingriff nächste Woche werde rund vier Stunden dauern, danach müsse sich Berlusconi einer einmonatigen Rehabilitationsphase unterziehen.

Vor dem Krankenhaus warten seit Tagen Kameraleute und Sicherheitspersonal. Seit Längerem wird über Berlusconis angeschlagenen Gesundheitszustand spekuliert. Erst im vergangenen Dezember wurde der Herzschrittmacher ausgewechselt, den sich der 79-Jährige im Jahr 2006 in den USA implantieren ließ.

Die Besuche am Krankenbett des ehemaligen Regierungschefs reißen nicht ab. Die älteste Tochter Marina Berlusconi eilte sofort in die Klinik. Ebenso Sohn Piersilvio sowie Tochter Barbara, die derzeit ihr drittes Kind erwartet. Mehrmals schaute auch Berlusconis Lebensgefährtin Francesca Pascale vorbei, die laut Eingeweihten sehr besorgt ist. Nicht nur gesundheitlich, sondern auch politisch läuft es für den Cavaliere, der vier Mal Premier in Italien war, momentan nicht rund. Seine Partei Forza Italia fiel bei den Kommunalwahlen am Sonntag in Rom und Turin unter die Fünf-Prozent-Marke.

Besonders schmerzhaft ist die Niederlage in der italienischen Hauptstadt, wo Berlusconi einen alten Freund, den römischen Bauunternehmer Alfio Marchini unterstützte. Dieser meinte nach der Wahlschlappe lapidar, dass er auch ohne Berlusconis Rückendeckung so ein Ergebnis geschafft hätte.

Nur in seiner Heimatstadt Mailand gab es für Berlusconi Grund zur Freude: Der Mitte-Rechts-Kandidat Stefano Parisi (40,8 Prozent) schaffte den Einzug in die Stichwahl. Der Unternehmer hat Chancen in der Stichwahl gegen Giuseppe Sala, Kandidat von Renzis Partei, zu gewinnen. Berlusconi war im Wahlkampf mehrmals aufgetreten. Seine Mitarbeiter glauben, dass ihm dieser Stress gesundheitlich ziemlich zugesetzt hat.

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