1500 "moderne Sklaven" in Österreich

Prostitution gehört zu den größten Problemfeldern.
Weltweit leben knapp 46 Millionen Menschen in moderner Sklaverei.

Sklaverei ist mit Ausnahme von Nordkorea überall auf der Welt illegal. Die Realität ist aber in weiten Teilen eine andere. Auch in Österreich sind geschätzte 1500 Menschen in moderner Sklaverei gefangen. Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag veröffentlichte Global Slavery Index der australischen Menschenrechtsorganisation Walk Free Foundation.

Weltweit sind demnach rund 45,8 Millionen Menschen in 167 Ländern von moderner Sklaverei betroffen. Sie werden zur Arbeit in Fabriken, Minen oder Farmen gezwungen, sie werden für Sex verkauft oder bereits in Knechtschaft geboren. 2014 waren es nach Angaben der Walk Free Foundation noch 35,8 Millionen gewesen.

1500 "moderne Sklaven" in Österreich

Die Kernpunkte des Global Slavery Index auf einen Blick:

  • Knapp zwei Drittel der modernen Sklaven gelten leben in Asien.
  • 58 Prozent der Menschen in Sklaverei leben in fünf Ländern: Indien, China, Pakistan, Bangladesch und Usbekistan.
  • Mit 4,37 Prozent hat Nordkorea den höchsten Sklavenanteil unter der Bevölkerung, gefolgt von Usbekistan (3,97%) und Kambodscha (1,65%).
  • Am wenigsten gegen Sklaverei unternehmen die Regierungen von Nordkorea, Iran, Eritrea und Äquatorialguinea.
  • Die Regierungen, die am meisten gegen Sklaverei in ihren Ländern tun, sind dem Index zufolge die Niederlande, die USA, Großbritannien, Schweden und Australien. Österreich liegt hier auf dem elften Platz.

Walk Free Foundation und der Global Slavery Index

Die Menschenrechtsorganisation Walk Free Foundation wurde 2012 vom australischen Bergbauunternehmer Andrew Forrest und seiner Frau Nicola gegründet. Die Organisation hat sich den Kampf gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel auf die Fahnen geheftet. Als Grundlage für den Global Slavery Index 2016 dienten 42.000 Interviews in 25 Ländern, die Gespräche wurden in 53 Sprachen geführt. Die Menschenrechtler arbeiteten dafür mit dem Meinungsforschungsinstitut Gallup zusammen.

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