Ermittlungen wegen zahlreicher sexueller Übergriffe in kleinem Ort

Eine Handpuppe sitzt am 23.04.2013 auf einer Liege in einem Untersuchungsraum in der niedersächsischen Kinderschutzambulanz an der Medizinischen Hochschule Hannover (Niedersachsen). Kinder vom Baby- bis zum Teenageralter können in der Kinderschutzambulanz auf Spuren von Missbrauch untersucht werden. Die Puppe hilft und beruhigt die Kinder bei der Untersuchung. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa-Thema Kindesmissbrauch vom 24.04.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Allein 40 mal sollen im norwegischen Tysfjord Kinder missbraucht worden sein. 92 Personen verdächtigt.

Die Polizei hat in einem kleinen nordnorwegischen Ort wegen mehr als 150 Fällen von sexuellem Missbrauch ermittelt. In der 2.000-Einwohner-Kommune Tysfjord würden 92 Personen der Taten verdächtigt, teilte die Behörde am Dienstag mit. Allein 40 mal sollen Kinder missbraucht worden sein, das jüngste von ihnen vier Jahre alt.

Mehrere Fälle seien allerdings schon verjährt, die Opfer hätten den Ort verlassen. Ein Verdächtiger soll den Missbrauch damit gerechtfertigt haben, ein Schamane zu sein.

Meist sollen 15 oder 16 Jahre alte Mädchen missbraucht worden sein - nach bisherigen Erkenntnissen oft von Familienmitgliedern oder Freunden der Familie. "Die Arbeit der Polizei bis Juni 2016 war nicht gut genug", betonte Polizeisprecherin Tone Vangen. Damals hatten elf Frauen und Männer den Missbrauch öffentlich angezeigt.

Auch wenn viele Fälle Jahre zurücklägen, werde die Polizei nun enger mit Kindergärten, Schulen und Kinderärzten zusammenarbeiten, kündigte Vangen an.

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