Ein "Parkpickerl" für Prostituierte

epa03520359 Switzerland's first ticket machine for prostitutes has been set up in Zurich, Switzerland, 30 December 2012. From 2013 on, sex workers on Zurich streets will have to buy a ticket each night before soliciting customers, at the price of about five Swiss Francs. The measure is part of a new prostitution law aimed at making the sex industry safer and more regulated. In a further step drive-in sex booths will be launched in August 2013 to get prostitutes off the streets. EPA/WALTER BIERI
Prostituierte in Zürich müssen vor Arbeitsbeginn eine Gewerbegebühr an einem Automaten entrichten.

Die Stadt Zürich setzt in Sachen Prostitution eine ungewöhnliche Maßnahme: Prostituierte sollen auf dem Straßenstrich in der Schweizer Großstadt künftig eine Gewerbegebühr an Ticketautomaten bezahlen. Die erste derartige Maschine, die einer Parkuhr zum Verwechseln ähnlich sieht, wurde am Wochenende in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs aufgestellt. Mit einem Ticket zum Preis von fünf Franken (4,15 Euro) dürfen "Sexarbeiterinnen" eine Nacht lang in den dafür vorgesehen Zonen auf Freiersuche gehen.

Voraussetzung ist, dass sie vorher von der Polizei und der Sozialbehörde für eine einmalige Gebühr von 40 Franken als Prostituierte registriert wurden. Um das Straßenstrich-Ticket kaufen zu können, müssen sie ihre "Bewilligungsnummer" in den Automaten eintippen. Weitere solche Gebührenautomaten sind geplant. Die Maßnahme ist übrigens nicht neu: Im deutschen Bonn wird sie bereits seit längerem praktiziert - offenbar mit Erfolg, wie Spiegel Online im August berichtete.

In Zürich wird im August 2013 zudem ein "Strichplatz" mit Sexboxen eröffnet. Danach ist Prostitution in der Stadt nur mehr dort und an zwei weiteren Plätzen erlaubt. Die Maßnahmen sind Teil des sogenannten "Strichplans" , der helfen soll, das Prostitutionsgewerbe besser zu kontrollieren.

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