Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: Fünf Verdächtige frei

Der Mann soll in Syrien für eine Islamistengruppe gekämpft haben (Symbolbild)
In München sollen fünf 19-Jährige eine Frau vergewaltigt haben. Jetzt sind sie mangels dringenden Tatverdachts wieder auf freiem Fuß.

Fünf junge Männer, gegen die wegen einer möglichen Gruppenvergewaltigung einer 26 Jahre alten Frau in München ermittelt wird, sind wieder auf freiem Fuß.

In ihrer eigenen Wohnung soll die Münchnerin im April Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden sein. Fünf 19-Jährige hätten die Tat mutmaßlich verübt, hieß es Mitte Juni. Die Verdächtigen kamen daraufhin in Untersuchungshaft.

"Der Haftbefehl gegen drei der Verdächtigen wurde aufgehoben, in zwei Fällen wurde er außer Vollzug gesetzt", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage von Spiegel Online. Der Antrag sei von der Staatsanwaltschaft ausgegangen, da die Verdachtslage nicht ausreichend gewesen sei, um die Haftbefehle aufrechtzuerhalten.

Die Münchnerin hatte Anzeige gegen die fünf 19 Jahre alten Männer erstattet und gesagt, sie sei von ihnen in ihrer Wohnung vergewaltigt worden. Ein sechster Mann habe in der Tatnacht zudem einige ihrer Habseligkeiten gestohlen, um sie später weiterzuverkaufen. Kennengelernt habe sie die Gruppe in einer Shisha-Bar an der Münchner Freiheit - und sich nichts dabei gedacht, als sie die Männer zu sich in die Wohnung einlud. An das, was dann dort geschah, könne sie sich nicht erinnern. Sie sei aber irgendwann nackt und mit Schmerzen im Unterleib aufgewacht.

Tonaufnahme

Dass es sich nicht - wie behauptet - um eine Gruppen-Vergewaltigung gehandelt haben könnte, legt laut Bild-Bericht eine Tonaufnahme nahe, die in der besagten Nacht aus der Wohnung verschickt wurde. Darauf sei die 26-Jährige zu hören, wie sie stöhnt, lacht und sich mit den jungen Männern unterhält. Nach Angaben der Verteidiger Alexander Stevens und Stephan Lucas hatte die Frau einvernehmlichen Sex mit zwei der Männer. Dass Gewalt angewendet wurde, sei anhand des sichergestellten DNA-Materials nicht nachweisbar.

Das Verfahren läuft laut Staatsanwaltschaft München weiter. Es stünden noch Gutachten aus, und weiteres Beweismaterial müsse ausgewertet werden.

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