Amazon verkaufte Kinderkostüm "Flüchtling"

Amazon verkaufte Kinderkostüm "Flüchtling"
Nach Welle der Empörung ließ der Online-Händler vom Verkauf ab.

Der Internet-Händler Amazon hat wegen eines Faschingskostüms für Kinder heftige Kritik einstecken müssen. Für 24 bis 36 Euro verkaufte ein Anbieter auf der Online-Plattform Kinderkostüme, die Flüchtlinge aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs darstellen sollten. Bei einigen Versionen war sogar eine Gasmaske inbegriffen.

Die Bilder des Faschingskostüms zeigen ein Mädchen mit einem ärmlichen Kleid in beige und braun. Ein Bub trägt auf dem Bild eine braune Pluderhose und Schiebermütze. Beide halten zwei kleine Koffer in der Hand. Viele User bezeichneten das Angebot als "menschenverachtend und geschmacklos". Sie zwangen Amazon, das Angebot zurückzunehmen.

"Skandalös"

"Das Amazon-Angebot ist in einer derart heiklen historischen Phase skandalös. Das Unternehmen sollte in Schwimmwesten für Flüchtlingskinder investieren, die im Mittelmeer in Seenot sind", sagte der italienische Caritas-Sprecher für Migrationsthemen, Oliviero Forti.

Amazon rechtfertigte sich damit, dass nicht das Unternehmen selber, sondern ein externer Anbieter das Faschingskostüm verkaufe. Das Angebot für das Kostüm sei von der Amazon-Plattform aber gestrichen worden, berichtete der E-Commerce-Riese.

In Deutschland war die Welle der Empörung besonders groß, in Großbritannien weniger. Wie Spiegel Online berichtet, ist es in England üblich, Geschichte in Schulen auch mit Kostümen zu vermitteln. So gebe es spezielle Historien-Tage, zu denen sich die Schulkinder passend kleiden sollen, etwa auch einen "2. Weltkrieg Tag". Hier seien die Eltern dankbar, dass passende Kostüme im Internet erhältlich seien.

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