80 Prozent der Bevölkerung im Jemen brauchen humanitäre Hilfe

Ein Mann transportiert einen Sack mit Mehl durch Sanaa.
Hilfsorganisation Care schlägt Alarm: 14 Millionen auf Hilfslieferungen angewiesen.

Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges benötigen 80 Prozent der Bevölkerung in Jemen dringend humanitäre Hilfe. Mehr als 14 Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, wie die Hilfsorganisation Care Österreich am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte.

Hilfsorganisationen hätten aufgrund der bisher anhaltenden Kämpfe nur begrenzten Zugang zu den Menschen in Not. Ein Bündnis von mehr als 40 Hilfsorganisationen, darunter Care, fordern deshalb ein sofortiges Ende der Gewalt sowie eine nachhaltige politische Lösung. "Die Weltgemeinschaft darf nicht weiterhin wegschauen, während Jemen am Abgrund steht", warnte Daw Mohammed, Länderdirektor von Care International im Jemen. Die finanzielle Hilfe stehe in keinem Verhältnis zu dem enormen humanitären Bedarf.

Angriffe der Konfliktparteien auf zivile Infrastrukturen wie Schulen und Krankenhäuser hätten mehr als 6.100 Menschen - darunter vor allem Kinder - das Leben gekostet. Die Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, Nahrungsmitteln und Gesundheitsversorgung. Kinder könnten zudem nicht mehr zur Schule gehen. Gleichzeitig verschlechtere sich die wirtschaftliche Situation immer weiter, erklärte die Hilfsorganisationen.

Am 23.März haben sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe ab dem 10. April verständigt. Am 18. April sollen dann in Kuwait die Friedensgespräche zwischen der jemenitischen Regierung und den schiitischen Houthi-Rebellen wieder aufgenommen werden, wie der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed mitteilte.

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